KUNST- UND KULTURBERICHT DER STADT GRAZ 2007 Vorwort des Stadtrates für Kultur 01 Vorwort der Stadträtin für Wissenschaft 02 Zwischenbemerkung: Weitere Perspektiven 03 Einleitung: Zur Bedeutung von Graz in und für Österreich 05 Übersicht, Entwicklung und Vergleiche 08 Wissenschaftsförderung 11 01 Museen, Archive, Wissenschaft 15 02 Baukulturelles Erbe 17 03 Heimat- und Brauchtumspflege 19 04 Literatur 21 05 Bibliothekswesen 23 06 Presse 26 07 Musik 27 08 Darstellende Kunst 30 09 Bildende Kunst, Foto 33 10 Film, Kino, Video 36 11 Hörfunk, Fernsehen 38 12 Kulturinitiativen, Zentren 40 13 Ausbildung, Weiterbildung 42 14 Erwachsenenbildung 44 15 Internationaler Kulturaustausch 46 16 Großveranstaltungen 48 Kulturentwicklung 51 Impressum Herausgeber: Kulturamt der Stadt Graz, Stigergasse 2/Mariahilfer Platz, 8020 Graz, www.kultur.graz.at Konzeption, Redaktion: GQ Kulturberatung und Kulturforschung KG; Maga Caroline Krupp, MAS; Dr. Heimo Konrad, www.kulturberatung.at Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft; Univ. Prof. Mag. Dr. Franz-Otto Hofecker; www.mdw.ac.at/ikm Bildnachweis: Titelbild: Graz Tourismus; Stadtrat Riedler: Foto Furgler; Stadträtin Fluch: kk Gestaltung und Produktion: Kufferath Werbeagentur, www.kufferath.at Druck: Universitätsdruckerei Klampfer Satz- und Druckfehler vorbehalten. Wenn der Kunst- und Kulturbericht der Stadt Graz für das Jahr 2007 in der vorliegenden Form der Öffentlichkeit vorge­stellt wird, gibt es in der Stadt Graz nach der im Jänner 2008 erfolgten Gemeinderatswahl geänderte politische Verant­wortlichkeiten. Eine dieser Änderungen betrifft die Ressort­zuständigkeit für das Kulturgeschehen in unserer Stadt: Mit den Beschlüssen in der konstituierenden Sitzung des neu ge­wählten Grazer Gemeinderates am 13. März 2008 ist die bis dahin meinem Vorgänger, Herrn Stadtrat Werner Miedl, zu­geordnete Verantwortlichkeit für bestimmte Bereiche des städtischen Kulturamtes auf meine Person übergegangen. Der vorliegende Bericht fußt somit auf der bis zum März 2008 geltenden Ressorteinteilung. Die eingetretene Änderung in der Verantwortung für be­deutende Bereiche der Grazer Kulturpolitik stellt allerdings eine bemerkenswerte politische Weichenstellung dar. Nach nunmehr 35 Jahren, die seit dem Jahre 1973 vergangen sind und in denen das Kulturressort der steirischen Landeshaupt­stadt von Politikern der Österreichischen Volkspartei geführt wurde, hat der Gemeinderat die politische Verantwortung für dieses Schlüsselressort der Kulturstadt Graz in die Hände ei­nes politischen Verantwortungsträgers der Sozialdemokrati­schen Partei gelegt. Was das bedeutet? Aus den jährlich erscheinenden Kunst- und Kulturberichten der Stadt Graz, in denen die Fort­schritte und die Veränderungen des Grazer Kulturressorts dar­gestellt und damit einer Evaluierung unterzogen werden, wird in den nächsten Jahren möglicherweise eine neue Hand­schrift in der Kulturpolitik erkennbar sein. Das ist zumindest mein Ziel. Dass ich dieses Ziel in einer Zeit der besonders schwierigen finanziellen Lage der Stadt Graz zu verfolgen habe, macht die Tätigkeit als Kulturstadtrat zusätzlich span­nend und herausfordernd. „Kultur für alle“ wird für mich kein Schlagwort sein. Ich meine damit, dass allen Menschen in unserer Stadt, und zwar unabhängig von der Schicht oder der Bevölkerungsgruppe, der sie angehören, der Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht wird. Zugang zur Kultur zu haben gehört für mich zu den Grund­rechten eines Menschen. Ein besonderes Anliegen sind mir dabei erweiterte Zugangsmöglichkeiten für die Jugend mit ihren oft besonderen Interessen, denn sie ist, nicht nur in der der Kulturpolitik, Trägerin von Entwicklungen in die Zukunft. Aber das ist nur eine meiner kulturpolitischen Vorstellungen, wo ich neue Schwerpunkte setzen möchte. Überhaupt wird eine neue Schwerpunktsetzung in bestimmten Bereichen – ich möchte da etwa den Schwerpunkt „Tanz“ nennen – mein Bei­trag und meine Antwort auf einen sicher notwendigen finan­ziellen Sanierungskurs der Stadt Graz sein. Ich habe schon in meiner Funktion als Finanzstadtrat in der vergangenen Ge­meinderatsperiode die Auffassung vertreten, dass man auch beim Sparen Politik machen kann. Von einer solchen Philo­sophie soll in den kommenden Jahren die Kulturpolitik der Stadt geprägt sein. Hinter den Überschriften und Zahlen dieses Kunst- und Kulturberichtes steht die Vielfalt des Kulturgefüges unserer Stadt und stehen die in den einzelnen Sparten tätigen enga­gierten Menschen. Sie alle tragen mit ihrem Wirken zum Ge­samtbild der Kulturstadt Graz bei. Als Kulturstadtrat von Graz bedanke ich mich für dieses Engagement sehr. Ich freue mich auf die neue Herausforderung! Stadtrat Dr. Wolfgang Riedler VORWORT „Die Wissenschaften sind das Meisterwerk des Genies und der Vernunft“, lautet ein Zitat von Jean-Jac­ques Rousseau. Tatsächlich genießen die Wissenschaften in Graz eine lange Tradition und die steirische Landeshaupt­stadt ist dafür weit über die Grenzen hinweg bekannt und ge­schätzt. Als neue, für das Wissenschaftsressort zuständige Stadt­rätin möchte ich meine Wertschätzung für die Tätigkeiten al­ler vier Grazer Universitäten, der Fachhochschulen, aller Bil­dungseinrichtungen und des Europäischen Fremdsprachen­zentrums zum Ausdruck bringen und darf ihnen Unterstüt­zung im Rahmen meiner Möglichkeiten zusichern. Ich betrachte den Wissenserwerb als eine lebenslange und -begleitende Aufgabe, die den Menschen geistig bis ins hohe Alter fit hält und eine enorme Bereicherung dar­stellt. So wünsche ich mir, bereits Kinder im frühen Alter begeistern zu können, und das gelingt u. a. durch das Enga­gement der KinderUni Graz oder das spezielle Angebot der Stadtbibliotheken ganz ausgezeichnet. Wissbegierde und Freude am Lernen wecken, darin besteht eine große Chance für alle GrazerInnen. Seitens der Stadt Graz ist uns wichtig, dass die Förderun­gen zielgerecht vergeben werden, was durch die gute Zusam­menarbeit mit dem Fachbeirat bestens gelingt. An dieser Stelle auch mein Dank an alle darin vertretenen Rektoren und darüber hinaus an alle LeiterInnen von Bildungseinrichtungen. An diesem konstruktiven Miteinander möchte ich festhalten und es weiter ausbauen, sodass Graz als renommierter Wissenschaftsstandort in die Zukunft gehen kann. Stadträtin Maga Eva Maria Fluch, MBA Zwischenbemerkung versteht sich zunächst einmal rein als Ortsbeschreibung: ein Kommentar am Beginn des Kunst- und Kul­turberichtes Graz 2007 nach den Grußworten der politischen Ver­antwortungsträgerInnen Herrn StR Dr. Wolfgang Riedler und Frau StRin Maga Eva Maria Fluch und vor dem kulturwissenschaft­lichen Orientierungsleitfaden durch Frau Maga Caroline Krupp MAS. In all diesen Statements zum Kunst- und Kulturbericht Graz 2007 wird in klaren Worten eine Zäsur und ein spannungsreicher Beginn markiert: Diese sind erheblich für die Stadt Graz selbst, markieren aber auch für das IKM wesentliche Eckpunkte, das eigene Tun im Bereich angewandter Kulturforschung. Auf der einen Seite steht hier das Vorwort des Kulturstadtrates der Stadt Graz, Wolfgang Riedler, dass nach nunmehr 35 Jahren in der Stadt Graz erstmals ein Vertreter der SPÖ und den damit verbun­denen kulturpolitischen Ambitionen Verantwortung übernimmt. Dies ist für sich gesehen schon beachtenswert, weil jeglicher Wechsel, auf Seiten der Ressortleitung wie auch der Förde­rungsbetroffenen mit hohen Erwartungshaltungen einhergeht. Diese Feststellung erhält noch zusätzliche Dynamik, wenn mit dem Codewort „Kultur für alle“ auf den wohl einflussreichsten Kul­turpolitiker der kommunalen Ebene Deutschlands Bezug genom­men wird, auf sein Programm und seine bis dato unübertroffene Umsetzungskraft. Wenn Hilmar Hoffman am Ende seiner Amts­periode in Frankfurt auf einen Anteil des Kulturbudgets am Ge­samthaushalt von 11% verweisen konnte, so ist jetzt schon für alle Betroffenen im „Kulturbetrieb der Stadt Graz“ Grund zur Hoffnung, weil hier von einer gewaltigen Ambition ausgegangen werden kann, an deren Ende sehr viel mehr an Möglichkeiten für den Kul­turbereich in der Stadt Graz stehen wird. Wenn Wolfgang Riedler als Markenzeichen am Beginn sei­ner Ressortverantwortung auf eine Metapher Bezug nimmt, die sich in der Zwischenzeit längst zur historischen Bezugsgröße offensiver kommunaler Kulturpolitik gewandelt hat, so sei in Ergänzung zu diesem mutigen programmatischen Satz der Real­utopie auch gleich ein Stück politischer Pragmatik mit in den An­spielungsbogen hereingenommen. Mit wechselnden politischen Mehrheiten schaffte eine unter Hilmar Hoffmann ebenso brillant, visionär wie systematisch konzipierte Kulturpolitik in den zwan­zig Jahren seiner Ressortverantwortung eine Steigerung des kom­munalen Kulturetats um 540%. Aus der Wirtschafts- und Ban­kenmetropole wurde im Zeitraum von 1970 bis 1990 die Kultur­stadt Frankfurt. Ebenso wie in Graz, stellte damals in Frankfurt mit Walter Wallmann die Volkspartei jeweils das Stadtoberhaupt. Von der Stadt Graz darf aus gutem Grund für die kommenden Jah­re eine analoge Erfolgsgeschichte erwartet werden, gerade weil sich genau diese politische Konstellation für die Stadt Frankfurt als Glückstreffer erwiesen hat. Schon in Frankfurt hatten beide Fraktionen jeweils ihren Part erfüllt und den sehr wohl jeweils ge­gebenen Handlungsspielraum im Sinne von mehr Möglichkeiten für den Kulturbereich genutzt, ganz bestimmt auch zum Nutzen je­weils ihrer eigenen Fraktion. In der Stadt Graz wurde im Zuge der großen Geschichte – nachträglich betrachtet – schon mehrmals Historisches geleistet, wobei dabei jeweils am Beginn unspek­takuläre Mitteilungen und Projektideen standen. Ob man nun weiter im kulturpolitischen Geschichtsbuch dieser Stadt zurück­blättert oder nur in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts verweilt, jedenfalls ist der neuen Ressortleitung für Kunst und Kul­tur von dieser Stelle viel politisches Geschick und Nachhaltigkeit zum Wohle des Kulturbetriebes der Stadt Graz zu wünschen. Die Kulturforschung wird jedenfalls diesen Prozess mit Interesse, Wohlwollen und der für die Praxis der Kulturpolitik notwendigen Genauigkeit mitverfolgen. Die zweite Innovation dieses Kulturberichtes liegt in der Tatsache, dass er auch von der Ressortverantwortlichen aus dem Bereich Wissenschaft, Eva Maria Fluch, mit einbegleitet wird. Wenn sich im Kulturbericht mit Eva Maria Fluch erstmals auch das „Nachbarressort“ des Kulturressorts, für die Kulturforschung so­zusagen das zweite Standbein seiner Wirkungsmacht, nämlich Wissenschaft, in diesem Fall unter der Leitung einer Vertreterin der ÖVP, meldet, dann mag dies im Sinne der oben historischen angesprochenen Basiskonstellation in Frankfurt für Graz schon als zusätzliches positives Omen gewertet werden. Für das IKM in sei­nem Bemühen, dem Bereich Wissenschaft, hier konkret der Dis­ziplin der politiknahen Kulturpolitikforschung, Gehör, Aufgabenfeld und für die Politik auch verwendbare Argumentationshilfe zu lei­sten, ist dies jedenfalls ein zusätzliches Indiz, für die kommenden ZWISCHENBEMERKUNG Jahre in Graz von besonders hohen Erwartungshaltungen ausge­hen zu dürfen. Nur wenn die Kulturbetriebslehre, so wie sie am IKM gesehen und betrieben wird, zunehmend mehr als von der Politikpraxis geschätzte und durchaus in Dienst genommene wissenschaftliche Disziplin gesehen wird, kann sie hier zu einem tatsächlich hilfreichen Faktor werden. Gleichzeitig will aber die Stadt Graz über die Praxis ihrer eigenen Kunst- und Kultur­berichtslegung mit dem Österreichischen Städtebund neue Maß­stäbe und Orientierungen der Kulturberichtslegung, vor allem aber auch der Kulturpolitikanalyse auf kommunaler Ebene setzen. Dies ist ein gemeinsamer Faden, der alle VorwortautorInnen des Kunst- und Kulturberichtes Graz 2007 auf ein großes, überge­ordnetes Gemeinsames hin verbindet wie verpflichtet. Damit darf bruchlos auch gleich unmittelbar zu den Ein­gangsbemerkungen von Caroline Krupp übergeleitet werden. Sie hat schon bisher maßgeblich die kulturwissenschaftlichen Basis­recherchen, die Aufbereitung der Datensätze und inhaltliche Struk­turierung der Kunst- und Kulturförderungsberichte der Stadt Graz 2005 und 2006 geprägt. Caroline Krupp wird nur nicht namentlich eigens hervorgehoben. Wenn dies nun mit dem Kultur- und Kunst­bericht 2007 erstmals geschieht, weil mit diesem Bericht die Stadt Graz vor dem Österreichisch Städtebund neue Initiativen in die Tat umsetzen wird, ist es wichtig, der kulturwissenschaftlichen Auf­bereitung des Kunst- und Kulturberichtes der Stadt Graz ein Gesicht zu verleihen. Gleichzeitig aber ist es auch deshalb wichtig, weil sich Caroline Krupp den Kontext ihrer Forschungspraxis neu gesetzt, neu definiert hat. Für sie hat sich nunmehr aus einer anfänglichen punk­tuellen Übernahme einschlägiger Projektarbeiten ein zumindest auf Sicht angelegtes Vorhaben nach kulturwissenschaftlicher Ver­tiefung und Profilierung entwickelt. Die Stadt Graz war der unmit­telbare und wichtigste Anlass dafür. Ihr großes und übergeordne­tes Thema ist aber die kommunale Kulturfinanzierung im Gesamt­gefüge österreichischer Kulturausgaben. Ein bisher sträflich ver­nachlässigtes Thema. In Zeiten der zwingend notwendigen (Neu)Po­sitionierung des wirtschaftlichen, finanzwirtschaftlichen und poli­tischen Grundgefüges unserer Gesellschaft kann es nur als glück­licher Umstand betrachtet werden, wenn es hier ein Beobach­tungs- und Analyseinteresse gibt, das weit über 2007 hinausreicht. Wenn auch unscheinbar, aber genau so lässt sich der Begriff Zäsur definieren. Nach so viel Lob und offener Erwartungshaltung allem Neuen gegenüber ist es mir wichtig, abschließend auch dem Bewährten generell, vor allem aber in Bezug auf das Projekt Kunst-und Kulturbericht der Stadt Graz Dank und Anerkennung zu zollen. Dem IKM ist die Mithilfe an der Erstellung dieses Berichtes mit dem dritten Durchgang nicht nur aus Interesse an der Sache ans Herz gewachsen. In den zurückliegenden Jahren hat sich die Bearbeitung der Vorlagen nicht zuletzt auch deshalb so positiv entwickelt, weil uns gegenüber im Kulturamt stets ein hervorragendes, hoch kom­petentes und stets für Zusatzwünsche bereites Team, in Wahrheit aber zur Seite stand. Das Grazer Kulturamt hat seit 2003 die LIKUS-Kulturberichterstattung gleichsam verinnerlicht und im Wechsel politischer Verantwortlichkeiten diese Kontinuität dank eines damit verbundenen Gemeinderatsbeschlusses für Graz jeweils inhaltlich vorbereitet. Damit trägt das Kulturressort auf Initiative seiner zuständigen politischen Organe, insbesondere der bis­herigen Kulturstadträte, zu einer nachvollziehbaren Transparenz und Legitimation der Kunst- und Kulturförderung bei. Erfreut darf der Unterfertigte darüber hinaus zur Kenntnis nehmen, dass das Interesse des Kulturausschusses des Österreichischen Städte­bundes an der Vergleichbarkeit kulturrelevanter Daten in den letzten Jahren nicht zuletzt durch das Beispiel der zweitgrößten Stadt Österreichs zugenommen hat. Nach diesem Kompliment dem Bewährten gegenüber bleibt von meiner Seite an dieser Stelle nur zu wünschen, dass alle, die mit der Vorlage dieses Berichtes neu beginnen, ein großes, hier gar nicht vollständig abbildbares Programm in die Tat umzusetzen in den kommenden Jahren gelingen möge. Es wird, soweit sei lobendem und wohlwollendem Schreiben in Vorwörtern pragmatisches Den­ken erlaubt, wohl nicht alles gelingen können. Aber selbst wenn nur Teile von dem gelingen, was jetzt konzipiert, angestrebt, behutsam, Schritt für Schritt in die Realität umzusetzen versucht wird, ist schon sehr viel geschehen. Ob und in welcher Weise es historisch war, darüber wird eine Berichtsgeneration danach zu befinden haben. Zunächst aber folgt, nach all diesen Worten, die Tat. A.o. Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz-Otto Hofecker ZUR BEDEUTUNG DER STADT GRAZ IN UND FÜR ÖSTERREICH Kultur ist kein Ornament. Sie ist das Fundament, auf dem unsere Gesellschaft steht und auf das sie baut. Es ist Aufgabe der Politik, dieses zu si­chern und zu stärken. (Gitta Connemann, Vorsitzende Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ des Dt. Bundestages) Mit der Publikation des Kunst- und Kulturberichts 2007 fei­ert die Stadt Graz ein kleines Jubiläum. Der fünfte Kunst- und Kulturbericht weist auf eine kontinuierliche kulturpolitische Rechenschaftslegung der Landeshauptstadt Graz hin. Damit kann nun ein längerfristiger Blick auf die Entwicklung der Kul­turförderung seit dem Kulturhauptstadtjahr 2003 geworfen werden, der längerfristige Verschiebungen erkennbar macht. Gleichzeitig kann dies aber auch zum Anlass genommen wer­den, den Stellenwert der Stadt Graz für Österreich überhaupt zu beleuchten – im Gesamten, aber auch stellvertretend für alle anderen Städte und Gemeinden Österreichs. Einzelne Zahlen und Statistiken beleuchten immer nur ei­nen Ausschnitt. Um Verhältnisse und Entwicklungen aber um­fassend beurteilen zu können, muss in größeren Zusammen­hängen gedacht und betrachtet werden. So findet in Österreich Kulturförderung auf drei Ebenen statt (mit der EU auf vier Ebe­nen): Bund, Länder, Städte und Gemeinden. Hier stellt sich die Frage, welchen Stellenwert die ein­zelnen Gebietskörperschaftsebenen für die Kulturförderung ha­ben. Auf Basis der Kulturausgaben im Jahr 2006 des Bundes, aller Bundesländer und aller Städte und Gemeinden Öster­reichs gibt der Bund 32,62% (687 Mio. Euro), die Bundeslän­der 35,60% (750 Mio. Euro) und die Gemeinden 31,78% (669 Mio. Euro) für Kultur aus. Die wichtigste Ebene stellen derzeit also die Bundesländer dar. Die Stadt Graz trägt an den Kultur-ausgaben aller 2.357 Gemeinden, das waren im Jahr 2006 669 Mio. Euro, mit 43 Mio. Euro einen Anteil von 6,48%. An den Kul­turausgaben Österreichs (2006 waren es 2,1 Milliarden Euro) aller Gebietskörperschaften trägt Graz 2,06% (jeweils ohne in­tergovernmentale Transferzahlungen). Doch auf welcher Definition von Kultur beruhen diese Be­rechnungen? Werden hier alle Ausgaben für Kultur erfasst? Ver­gleicht man unterschiedliche Quellen, muss davon ausgegan­gen werden, dass es Ergänzungsbedarf gibt. Die oben ange­stellten Berechnungen beruhen auf den Daten der Kulturstati­stik 2006. Auf Ebene des Bundes gibt es im Vergleich zum Kul­turfinanzierungsbericht jedoch Ergänzungsbedarf von 77 Mio. Euro. Im Kunstbericht und im Kulturbericht des BMUKK werden vergleichsweise nur 242 Mio. Euro dargestellt. Kulturausgaben 2006 Kulturstatistik LIKUS Kulturberichte (in Millionen) 842 764 750 750 687 669 ? 242 82 Bund Bundesländer Gemeinden Auf der Ebene der Bundesländer orientiert sich die Kul­turstatistik 2006 an den Kulturberichten der Bundesländer. Je­doch sind auch in den Kulturberichten der einzelnen Bundes­länder nicht alle Kulturausgaben enthalten. Beispielsweise gibt es alleine in Wien einen geschätzten Ergänzungsbedarf von EINLEITUNG ca. 100 Mio. Euro für die Mode-, Kunst- und Musikschulen, für Kunst im öffentlichen Raum und anderes. Offen bleibt derzeit vor allem die Beantwortung der Fra­ge nach der Höhe der Kulturausgaben der Städte und Ge­meinden entsprechend der Vergleichbarkeit nach LIKUS und da­mit nach der Höhe des Ergänzungsbedarfs auf der Ebene der Gemeinden. Derzeit publizieren von 2.357 Gemeinden Öster­reichs erst Graz, Innsbruck und Salzburg Kulturberichte. Die Kulturausgaben dieser 3 Städte repräsentieren in der Grafik oben die angegebenen 82 Mio. Euro. Nur Graz kann derzeit die Vergleichbarkeit nach LIKUS gewährleisten. Die Kulturstatistik wurde nach einem Forschungsprojekt am IKM um Budgetansätze, die nicht in der Budgetgruppe „Kunst, Kultur und Kultus“ enthalten sind, erweitert. Dies be­traf vor allem Einrichtungen der Erwachsenenbildung und Wissenschaft. Dem Kulturbereich zuzurechnen sind dabei im besonderen Archive, Bibliotheken und Büchereien, Kunstuni­versitäten und StädtepartnerInnenschaften. Weiterer Har­monisierungsbedarf besteht beispielsweise in der Förderung von Festivals durch Tourismusabteilungen. Diese ist bei­spielsweise in Graz von der Kulturstatistik nicht erfasst, da sie nicht direkt aus dem Rechnungsabschluss herausgelesen wer­den kann. Differenzierungen sind außerdem derzeit in der Förderung von Wissenschaft (Universitäten, Fachhochschulen und sonstiger Forschungsförderung) noch nicht automatisiert möglich. Im Vergleich zu Bund und Bundesländern sind bei den Gemeinden jedoch die Verwaltungsausgaben (meist in Form einer eigenen Magistratsabteilung für Kultur), wie es auch für internationale Vergleiche gewünscht ist (z.B. EuroStat, UNESCO), enthalten. Unter all diesen Gesichtspunkten betrachtet, kann es noch keine finale Beantwortung der Frage nach dem Stellenwert der Städte und Gemeinden in der gesamt-österreichischen Kul­turförderung geben. Die Stadt Graz liefert mit dem Kunst- und Kulturbericht zur Bewältigung des restlichen Harmonisie­rungsbedarfs jedenfalls einen beachtlichen Beitrag. Die Reform des Bundeshaushaltsgesetzes und die damit verbundene Änderung der Budgetierung auf Bundesebene ab 1.1.2009 werden einen langfristigen Vergleich der Kulturaus­gaben erneut komplizieren, wie dies bereits durch die Änderung der Berechnungsmodalitäten von 1999 auf 2000 der Fall war. Trotz all dieser Herausforderungen soll an dieser Stelle am Beispiel des Jahres 2006 noch ein Blick auf den Anteil der Kul­turausgaben an den jeweiligen Gesamtbudgets von Bund, Län­dern und Gemeinden gerichtet werden. Hier beträgt jener des Bundes 0,63%, jener der Länder 2,16% und jener der Gemein­den 3,70% an den Gesamtausgaben. Österreichweit beträgt der Anteil der Kulturausgaben 1,30%. Die Stadt Graz gibt im Ver­gleich dazu 5,88% ihrer Gesamtausgaben für Kultur aus. Dies zeigt deutlich die Bedeutung der Stadt Graz für die kulturelle Szene in Österreich, die noch weitaus mehr herausgestrichen werden könnte – als Repäsentantin in der Steiermark ebenso wie stellvertretend für andere Landeshauptstädte Österreichs. 5 Jahre Kunst- und Kulturbericht der Stadt Graz Zum Abschluss dieser Einleitung sei noch ein Blick auf die Entwick­lung der Kulturausgaben der Stadt Graz in den einzelnen Sparten und LIKUS-Kategorien der vergangenen fünf Jahre gerichtet. 2003, so­wie in den Jahren davor und im Jahr danach, stellte die Stadt Graz für das Projekt Kulturhauptstadt Graz 2003 Sondermittel zu Verfü­gung. Viele fragten damals nach der Nachhaltigkeit und dem lang­fristigen Nutzen für die Kunst- und Kulturschaffenden, für die Kul­turveranstalterInnen sowie für die Bevölkerung in Graz. Ein direkter Vergleich der Entwicklung über fünf Jahre – und damit ein Vergleich mit einem außergewöhnlichen Jahr – liefert positive Ergebnisse. Im Vergleich zu den Ausgaben innerhalb der jeweiligen Ka­tegorie verzeichnen Bildende Kunst und Foto die höchste Stei­gerung. Aber auch die Kategorie Film, Kino, Video konnte um fast 50% gesteigert werden. Die infrastrukturelle Stärkung des Bibliothekswesen schlägt sich mit einer 36%igen Steigerung zu Buche. Aber auch die Literatur, die Darstellende Kunst, die Musik und die Kulturinitiativen verzeichnen Steigerungsraten zwischen zehn und zwanzig Prozent. Veränderungen in einzelnen Kategorien in % 2003–2007 +36,29% Dem gegenüber steht im besonderen die Kategorie Presse. Der extreme Rückgang um 97% ist jedoch darauf zurückzuführen, dass alle Literaturzeitschriften nun der Ka­tegorie Literatur zugeordnet werden. Rückläufige Entwick­lungen der Ausgaben sind bei Großveranstaltungen (Wegfall der Finanzierung der Graz03 GmbH), beim baukulturellen Erbe, bei Hörfunk und Fernsehen sowie in der Erwachsenenbildung zu verzeichnen. Maga Caroline Krupp , MAS +104,27% +49,91% +21,36% +15,23% +17,37% +13,19% +11,73% –1,86% –2,06% –11,79% –13,85% –41,96% –46,19% –49,25% –57,76% –97,24% Quellen: Statistik Austria, Kulturstatistik 2006. Tabellenwerk, Wien 2008. Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft, Kulturfinanzierungsbericht des Bundes 2006, Wien 2007. Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft/Caroline Krupp, LIKUS II. Basisdatensatz der kommunalen Kulturförderung in Österreich, Wien 2002. ÜBERSICHT Die Ausgaben der Stadt Graz für Kultur betragen im Jahr 2007 44.419.345 Euro. Sie sind damit von 2006 (42.834.166 Euro) auf 2007 um 2,47% gestiegen. Da das Kulturamt für die Vergabe der Wissenschafts­förderung zuständig ist, wird über die allgemeine Wissen­schaftsförderung in einem eigenen Kapitel berichtet. Die Aus­gaben der Stadt Graz für Wissenschaft betragen im Jahr 2007 633.483 Euro. Der Anteil der Wissenschaftsförderung, die über das Kulturamt vergeben wird, beträgt im Jahr 2007 0,08%. 2006 war es ein Anteil von 0,15% für Wissenschaft. Der Anteil der Kulturausgaben am Gesamtbudget der Stadt Graz beträgt im Jahr 2007 5,84%. Im Vergleich zum Vorjahr be­deutet dies einen leichten anteilsmäßigen Rückgang der Kultu­rausgaben. 2006 lag der Anteil für Kultur bei 5,88%. Der größte Anteil kommt dabei den Ausgaben der Kate­gorie „Darstellende Kunst“ mit 48,59% zu. An zweiter Stelle steht die Kategorie „Bildende Kunst, Foto“ mit einem Anteil von 13,39%, gefolgt von der Kategorie „Großveranstaltungen“ mit 7,74% und der Kategorie „Bibliothekswesen“ mit 6,96%. Im Jahr 2007 betragen die Förderungen des Kulturamts 7.254.959 Euro. Das entspricht einem Anteil von 16,33% an den gesamten Kulturausgaben der Stadt bzw. einem Anteil von 0,95% am Gesamtbudget der Stadt. Der größte Anteil kommt da­bei den Ausgaben der Kategorie „Großveranstaltungen“ mit 30,59% zu. An zweiter Stelle befindet sich die Kategorie „Aus­bildung, Weiterbildung“ mit 12,39%, gefolgt von der Kategorie „Literatur“ mit 10,30% und der Kategorie „Darstellende Kunst“ mit 9,26%. Förderungen des Kulturamtes 2007 2,30% 1,39% 1,54% 10,30% 0,03% 0,00% 8,67% 9,26% 8,41% 3,63% 0,21% 6,36% 12,39% 0,67% 4,25% 30,59% Entwicklung Betrachtet man die Entwicklung der Kulturausgaben der Stadt Graz ab 1985, so ist in absoluten Beträgen langfristig eine kon­tinuierliche Steigerung erkennbar. Ab 2003 können die Ausga­ben für Wissenschaft getrennt dargestellt werden. Der Bereich Wissenschaft enthält hier nicht nur die Wissenschaftsförde­rung, die über das Kulturamt vergeben wird, sondern auch die Universitäts- und Hochschulförderung, die in Graz vorwiegend den Fachhochschulen zukommt. Entwicklung der Ausgaben für Kultur 50 Mio 40 Mio 30 Mio 20 Mio 10 Mio Kulturausgaben gesamt 2007 1 Museen, Archive, Wissenschaft 4,27% 2 Baukulturelles Erbe 2,86% 3 Heimat- und Brauchtumspflege 0,25% 4 Literatur 2,66% 5 Bibliothekswesen 6,96% 6 Presse 0,01% 7 Musik 1,57% 8 Darstellende Kunst 48,59% 9 Bildende Kunst, Foto 13,39% 10 Film, Kino, Video 0,59% 11 Hörfunk, Fernsehen 0,03% 12 Kulturinitiativen, Zentren 4,52% 13 Ausbildung, Weiterbildung 2,13% 14 Erwachsenenbildung 0,43% 15 Internationaler Kulturaustausch 0,69% 16 Großveranstaltungen 7,74% S Sonstiges 3,31% Vergleiche zu anderen Gebietskörperschaften Vergleiche mit anderen Städten und Bundesländern sind auf jene beschränkt, die ebenfalls einen Kulturbericht publizieren und somit eine nachvollziehbare LIKUS-Zuordnung aufweisen. Unterschiedliche Gebietskörperschaftsebenen (Bund – Länder – Gemeinden) haben aufgrund unterschiedlich zuge­ordneter Aufgaben auch unterschiedliche Strukturen und da­mit unterschiedliche Förderschwerpunkte. Für Graz bietet sich daher ein Vergleich mit anderen Landeshauptstädten Öster­reichs an, mit einem Durchschnittswert aller Bundesländer und mit dem Bund.1 Vergleicht man die Kulturausgaben der Stadt Graz mit Wien, ist primär erkennbar, dass der jeweils größte Anteil an den Ausgaben durch die LIKUS-Kategorie „Darstellende Kunst“ eingenommen wird. Hier wird das Engagement der Hauptstädte für einen Aufgabenbereich deutlich, dessen Einzugsgebiet weit über die Stadt hinausreicht. An zweiter Stelle steht in Wien im Jahr 2007 die Kategorie „Großver­ 19851986198719881989199019911992199319941995199619971998199920002001200220032004200520062007 ÜBERSICHT Wien 2007 14,86% 3,97% 1,47% 0,49% 0,36% 0,09% 9,63% 40,68% 4,44% 5,99% 0,25% 0,90% 0,08% 0,00% 0,46% 16,23% 0,10% 1 Museen, Archive, Wissenschaft 2 Baukulturelles Erbe 3 Heimat- und Brauchtumspflege 4 Literatur 5 Bibliothekswesen 6 Presse 7 Musik 8 Darstellende Kunst 9 Bildende Kunst, Foto 10 Film, Kino, Video 11 Hörfunk, Fernsehen 12 Kulturinitiativen, Zentren 13 Ausbildung, Weiterbildung 14 Erwachsenenbildung 15 Internationaler Kulturaustausch 16 Großveranstaltungen S Sonstige anstaltungen“. In Graz liegt die Kategorie „Bildende Kunst, Foto“, in der auch das Kunsthaus Graz enthalten ist, an zwei­ter Stelle. Während in Wien die Kategorie „Museen, Archi­ve, Wissenschaft“ an dritter Stelle steht, ist in Graz im Jahr 2007 hier die Kategorie „Bibliothekswesen“ zu finden, die im Vergleich zum Vorjahr die Kategorie „Großveranstaltungen“ überholt hat. Gleichzeitig muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass im Kulturbericht der Stadt Wien Musikschu­len, Kunst- und Modeschule, die wesentliche Kulturausga­ben darstellen, nicht enthalten sind. Dies führt im vorlie­genden Vergleich wohl zu einer gewissen Verzerrung. Quellen: Bundesländer (ohne Stmk., Wien, NÖ) 2007 19,79% 6,18% 1,18% 0,43% 0,72% 0,01% 8,83% 16,78% 1,95% 0,51% 0,00% 3,71% 30,65% 0,97% 0,08% 6,15% 2,06% Im Jahr 2007 ist bei den Bundesländern, wie auch bisher, der größte Anteil die LIKUS-Kategorie „Aus- und Weiterbil­dung“. Diese enthält vorwiegend die Musikschulen. An zweiter Stelle steht im Jahr 2007 die Kategorie „Museen, Archive, Wis­senschaft“, die vorwiegend durch die Landesmuseen repräsen­tiert wird und die die Kategorie „Darstellende Kunst“ überholt hat. Diese stellt 2007 die drittgrößte Kategorie dar. Die Katego­rie „Musik“ folgt an vierter Stelle, an fünfter „Baukulturelles Erbe“, knapp gefolgt von der Kategorie „Großveranstaltungen“. Maga Caroline Krupp, MAS Wien: Kunst- und Kulturbericht 2007 (Mode-, Kunst- und Musikschulen, Kunst im öffentlichen Raum u.a. nicht enthalten). Eigene Zuordnung. Bundesländer: Kulturberichte 2007 Burgenland, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg; OÖ: Direktion Kultur. 1 Jedoch gibt es zum Bund für das Berichtsjahr 2007 mit Redaktionsschluss des Grazer Kunst- und Kulturberichts 2007 (Mitte November 2008) weder einen Kulturbericht, noch einen Kunstbericht, noch einen Kulturfinanzierungsbericht. Darin besteht das Wesen der Wissenschaft. Zuerst denkt man an etwas, das wahr sein könnte. Dann sieht man nach, ob es der Fall ist, und im allgemeinen ist es nicht der Fall. (Bertrand Russell) Um eine einheitliche Vergleichbarkeit der Kulturausga­ben zwischen den Gebietskörperschaften herstellen zu kön­nen, wird der nicht kulturbezogenen Wissenschaftsförderung, die 2007 noch der Anordnungsbefugnis des Kulturressorts ob­lag, wie bereits in den vergangenen Jahren, ein eigenes Kapi­tel gewidmet. Wie wohl die Kunstförderung sich in erster Linie als kul­turstaatliche Verpflichtung versteht, ist der Ansatzpunkt zu Wissenschaft, Universitäten, Kompetenzzentren ein enger: Kunst und Kultur erfüllen ja auch einen bildungspolitischen Auftrag. Das Kulturressort der Stadt Graz stellte bis 2007 – 2008 kam es zu einer Trennung der Agenden – den vier Grazer Uni­versitäten, der Karl-Franzens-Universität, der Technischen Uni­versität, der Medizinischen Universität und der Universität für Musik und Darstellende Kunst jährlich finanzielle Mittel zur Ver­fügung. Zusätzlich werden Kompetenzzentren und Institutspro­jekte im Nahbereich der Universitäten, zum Teil aber auch außer­universitäre wissenschaftliche Vereinigungen und Institutionen gefördert. Kompetenzzentren Die logische Konsequenz von Graz als Universitätsstadt – ei­gentlich wäre der Begriff Bildungsstadt angesichts der Fach­hochschulstandorte und der zahlreichen weiteren Bildungs­einrichtungen, wie in der LIKUS-Kategorie 14 „Erwachsenen­bildung“, aber auch 13 „Aus- und Weiterbildung“ angeführt wird, passender – sind die Kompetenzzentren: in enger Ko­operation mit den Universitäten können die Studierenden die theoretische wissenschaftliche Ausbildung mit praxisorien­tierter Forschung verknüpfen. Das im Jahr 2000 gegründete unabhängige Forschungs­und Entwicklungszentrum für interaktive Medien evolaris stellt neue Technologien für das Internet und das Mobiltelefon in den Mittelpunkt der Forschungstätigkeit. Diese neu entwickelten Technologien werden auf Basis umfassender Analysen der wirklichen KundInnenbedürfnisse entwickelt und in wirt­schaftlich sinnvolle Geschäftsmodelle eingebettet. Die Zu­kunftsorientiertheit der evolaris-Projekte (25 Projekte wurden im Jahr 2007 durchgeführt) spiegelt sich auch in den Mitar­beiterInnen wider. Die MitarbeiterInnen von evolaris bestehen aus einem interdisziplinären Team von BetriebswirtInnen, In­formatikerInnen, WirtschaftsinformatikerInnen, PsychologIn­nen und JuristInnen. Das K n o w - C e n t e r ist Österreichs Kompetenzzentrum für Wissensmanagement und versteht sich als IT-Innovations­schmiede an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Seit seiner Gründung im Jahr 2001 entwickelt das Know-Center hoch innovative IT-Lösungen für Wissens­management. Die fachlichen Exzellenzen liegen in folgenden Bereichen: • Konzeption und Umsetzung von IT-Infrastrukturen für wis­sensintensive Unternehmen (z.B. rollenbasierte Intranet-Portale) • Konzeption und Umsetzung von Methoden zum Auffin­den und zur inhaltsbasierten Analyse von Wissen in kom­plexen Wissensbeständen (z.B. Suche auf Basis von Ähn­lichkeit zwischen Dokumenten) WISSENSCHAFTSFÖRDERUNG Die folgenden Erfolgsindikatoren beweisen die Kompetenz und den Erfolg des Know-Center seit seinem Start im Jahr 2001: ca. 260 erfolgreich abgewickelte Wissensmanagement­projekte, nachhaltige PartnerInnenschaften mit den 18 Partner-Innenunternehmen des Know-Center, ca. 310 Veröffentlichun­gen in begutachteten Journalen und Tagungsbänden sowie Fachbüchern und Zeitschriften, erfolgreicher Abschluss von rund 65 Diplom-/Magister- bzw. Bakkalaureatsarbeiten, 21 Dissertationen und 2 Habilitationen, Herausgabe der wis­senschaftlich renommierten Zeitschriften J.UKM (Journal of Universal Knowledge Management) und J.UCS (Journal of Uni­versal Computer Science), Durchführung von 20 Fachveran­staltungen zum Thema Wissensmanagement mit insgesamt mehr als 3500 TeilnehmerInnen aus Wissenschaft und Wirt­schaft und Durchführung der TRIPLE-I, der Innovationstagung zu den Themen Wissensmanagement, Neue Medientechnolo­gien und Semantische Systeme. Das zentrale Thema des Spezialforschungsbereiches SFB Mathematik ist die mathematische Optimierung bei partiellen Differentialgleichungen und Variationsungleichun­gen sowie deren numerische Behandlung. Es werden unter anderem Fragen der Modellreduktion, Semi-smooth Newton-Methoden, Optimierung bei freien Rän­dern, Geometrie und Formoptimierung, inhärente Optima­litätseigenschaften von Multigridverfahren und effiziente Löser für große Optimalitätssysteme untersucht. Diese Problemstel­lungen sind nicht nur aus der Sicht der Optimierungstheorie höchst aktuell, Fortschritte auf diesen Gebieten können auch unmittelbar in den biomedizinischen Anwendungen umgesetzt werden. Hier werden unter anderem bildgebende Verfahren, ba­sierend auf Magnetresonanz und auf Induktionstomographie, sowie Modelle für das Herz und für physiologische Prozesse un­tersucht. Die Verbindung der Expertise aus Optimierung und biomedizinischer Technik, welche MathematikerInnen der KFU und der TUG sowie BiomedizinerInnen an der TUG und der MUG zusammenführt, macht dieses Forschungsprojekt einzigartig. Das Ziel des SFB Lipotox ist die Zusammenführung re­levanter Forschungsgruppen, um gemeinsam ein zentrales The­ma zu bearbeiten: Lipotoxizität. Unter Lipotoxizität versteht man die fehlgesteuerte Aufnahme bzw. Produktion von Fettsäu­ren und Lipiden, die zur Bildung (lipo)toxischer Substanzen führen, die Dysfunktion von Zellen und Geweben bewirken und im Zelltod enden können. Untersucht werden jene metaboli­schen Vorgänge und molekularen Mechanismen, die durch li­potoxische Effektoren ausgelöst werden und die die pathologi­sche Basis prävalenter Erkrankungen, wie z.B. dem Metaboli­schen Syndrom, Typ-2 Diabetes und Atherosklerose, darstellen. Dieses hochgesteckte Ziel ist nur durch eine gemeinsame An­strengung innerhalb eines dynamischen und interaktiven Kon­sortiums, die weit über die Möglichkeiten innerhalb von Ein­zelprojektförderungen hinausgeht, zu erreichen. Durch Einsatz aktueller genomischer, proteomischer und lipidomischer Me­thoden sollen neue lipotoxische Stoffwechselwege entdeckt werden. Weiters werden auch jene molekularen Mechanis­men untersucht, durch die zelluläre Dysfunktion und Zelltod be­wirkt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse können somit ei­nen wichtigen Beitrag zur Auffindung neuartiger Diagnose-und Behandlungsmethoden leisten. Das Wegener Zentrum für Klima und Globalen Wan­del vereint als interdisziplinäres und international orientiertes Forschungszentrum der Karl-Franzens-Universität Graz (an der Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät, mit Stamminstituten auch an der Naturwissenschaftlichen und Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät) die Kompe-tenzen der Universität im Forschungsbereich "Klimawandel, Umweltwandel und Globaler Wandel". Forschungsgruppen und ForscherInnen aus Bereichen wie Geo- und Klimaphysik, Me­teorologie, Volkswirtschaftslehre, Geographie und Regional­forschung arbeiten in unmittelbarer Campus-Nähe unter ei­nem Dach zusammen. Gleichzeitig werden mit vielen Koope­rationspartnerInnen am Standort, in Österreich und internatio­nal enge Verbindungen gepflegt. Das Forschungsinteresse er­streckt sich dabei von der Beobachtung, Analyse, Modellierung und Vorhersage des Klima- und Umweltwandels über die Kli­mafolgenforschung bis hin zur Analyse der Rolle des Men­schen als Mitverursacher, Mitbetroffenen und Mitgestalter dieses Wandels. Das Zentrum für rund 35 ForscherInnen wird vom Geophysiker und Klimaforscher Gottfried Kirchengast ge­leitet; führender Partner und stellvertretender Leiter ist der Volkswirt und Klimaökonom Karl Steininger. Die herausragende Rolle des Europäischen Fremd­sprachenzentrums des Europarats in Graz ist im Jahr 2007 besonders sichtbar geworden. Die Internationale EFSZ-Konfe­renz im September fand größte Beachtung sowohl in Exper­tInnenkreisen als auch auf politischer Ebene bis zur Europäi­schen Kommission und bot einen Einblick in Arbeitsergebnis­se und zukünftige Vorhaben. Dass Graz für Sprachenthemen in Europa insgesamt eine der führenden Adressen ist, zeigte sich deutlich am Interesse der Europäischen Union an der Einrich­tung. Der Kommissar für Mehrsprachigkeit, Leonard Orban, kam im Dezember zu einer vom Bundesministerium für Unter­richt, Kunst und Kultur initiierten Veranstaltung an das EFSZ, um mit VertreterInnen der steirischen Politik und von Bil­dungseinrichtungen zu diskutieren. Ein weiterer Beweis dafür, wie sehr das Europäische Fremdsprachenzentrum des Europa­rats sich in Europa und darüber hinaus als der auch von der Eu­ropäischen Union anerkannte Referenzort für innovatives Spra­chenlehren und -lernen etabliert hat. Diese Tatsache soll in der Region so gut wie möglich genutzt werden. Das Sprachen­netzwerk Graz, das führende Grazer Einrichtungen mit Spra­chenkompetenz rund um das Europäische Fremdsprachenzen­trum zusammenführt, soll durch gemeinsames Auftreten dem Thema Sprachen in der Region mehr Gewicht verleihen. Die PartnerInnen wollen ihre Zusammenarbeit verstärken und das breit gefächerte Knowhow vor Ort synergetisch nutzen. Graz soll als Kompetenzort für Sprachen sichtbarer werden. Die städtischen Aufwendungen im Jahr 2007 für Wis­senschaft ohne Kulturbezug betragen 633.483 Euro. Im Jahr 2006 waren die städtischen Aufwendungen für Wissen­schaftsförderung 1.135.817 Euro. Dies entspricht einem Rück­gang um 44,23% zum Vorjahr. Wissenschaft (nicht kulturbezogen) 3.627.867 +15,18% 3.149.824 +52,53% 2.078.640 1.135.817 633.483 –68,69% –44,23% 2003 2004 2005 2006 2007 WISSENSCHAFTSFÖRDERUNG Gesamtausgaben „Wissenschaft“ (nicht kulturbezogen) 633.483 Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Ver­ gangenheit blättern. (André Malraux) Aufbewahren, erhalten, andere Anteil haben lassen sind unschätzbare Aufgaben, die von Museen und Archiven wahr­genommen werden, Museen verbinden zudem Vergangenheit und Zukunft. Museen zeigen und bewahren Zeugnisse aus der Geschichte der Menschheit, zum Ablauf unserer historischen, technischen, soziokulturellen, unserer physischen und philoso­phischen, auch unserer künstlerischen Entwicklung bis in die Jetztzeit. Archive widmen sich anderen Seiten des Bewahrens und Erhaltens: Unterlagen aus Verwaltungsabläufen, die als archivwürdig bewertet und somit zu Archivgut umgewidmet wurden, erfasst, erschlossen, erhalten, ausgewertet und zu­gänglich gemacht werden, finden sich in Archiven. Archivgut sind Schriftstücke, Akten, Karten, Pläne, Siegel, Bild-, Film- und Ton­materialien sowie sonstige, auch elektronisch gespeicherte, Informationen, die einen bleibenden Wert besitzen. Die Landesmuseum Joanneum GmbH mit den zahl­reichen Standorten über ganz Graz und darüber hinaus ver­teilt, zeigt eindrucksvoll, wie Museumsarbeit auf höchstem Ni­veau in vielfältigen Präsentationen dem zahlreichen Publikum zur Freude gereicht. Das Landesmuseum Joanneum nimmt im Rahmen der Kulturförderung der Stadt Graz einen relativ kleinen Platz ein. Den größten Teil der Förderung erhält das Kunsthaus, das zum Verbund des Landesmuseums gehört, dieses ist aber der LIKUS-Kategorie 9 (Bildende Kunst) zugeordnet. Das Stadtarchiv als historisches Verwaltungsarchiv der Landeshauptstadt Graz verwahrt die schriftliche Überlieferung des Stadtmagistrats von (1766) 1820 bis 1849 und der Stadtge­meinde Graz von 1850 bis in die Gegenwart. Die Bestände des Stadtarchivs umfassen etwa 5.500 Laufmeter Akten und Amts­bücher, was ca. 28.000 Boxen und Faszikeln entspricht. Darin in­kludiert sind auch das Bauaktenarchiv von Alt-Graz (1825 bis 1993) und das der ehemaligen Umgebungsgemeinden (1890 bis 1993) mit Plänen von nahezu allen Grazer Häusern. Dazu kommt eine umfangreiche wissenschaftliche Handbibliothek zur Ge­schichte der Stadt Graz und der Steiermark. Im Jahr 2007 wurde mit der Reorganisation der Handbibliothek begonnen, dieses Pro­jekt wird 2008 fortgesetzt. Des Weiteren hat das Stadtarchiv die Schriftleitung für das Historische Jahrbuch der Stadt Graz, das 2007 bereits mit Band 37 erschien. Im Herbst 2007 wurden Kopi­en sämtlicher im Archiv aufbewahrter Akten, die Relevanz für die Israelitische Kultusgemeinde haben, der Kultusgemeinde über­geben. Erstmals gab es in einem Innenstadtcafé eine Ausstellung über den Bau des 3. Rathauses. Die städtischen Aufwendungen in der LIKUS-Kategorie 01 „Museen, Archive, Wisschenschaft“ im Jahr 2007 betragen 1.897.738 Euro, das entspricht einem Anteil von 4,27% an den städtischen Kulturausgaben. Der größte Anteil entfällt da­bei mit 72,15% auf das Stadtmuseum, gefolgt vom Stadtarchiv mit 20,19%. Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben in der Kategorie „Museen, Archive, Wissenschaft“ um 10,14% gesunken. Museen, Archive, Wissenschaft 2.111.935 1.897.738 2.202.898 +19,99% –10,14%1.855.914 1.760.062 –15,75% –5,16% 2003 2004 2005 2006 2007 MUSEEN, ARCHIVE, WISSENSCHAFT Gesamtausgaben in der Kategorie „Museen, Archive, Wissenschaft“ 1.897.738 Denkmäler sind die Lesezeichen der Ge­ schichte. (Pierre Gaxotte) Ein Denkmal erinnert an die Vergangenheit. Gebäude, Denkmäler oder auch historische Grünanlagen, ob diese bereits als Denkmal erschaffen wurden oder ihren Wert durch den Zeitablauf erhalten haben: Der Erhalt und Schutz dieser Ge­genstände bzw. Gebäude muss mit viel Feingefühl erfolgen. Kulturdenkmäler im rechtlichen Sinne sind von Menschen geschaffene Gegenstände, die die Zeiten überdauert haben und Quellen und Zeugnisse menschlicher Geschichte und Entwicklung darstellen und an deren Erhalt ein öffentliches Interesse besteht. Sie stehen üblicherweise unter Denk­malschutz. Historische Grünanlagen (z.B. Gärten, Alleen, usw.) können gleichzeitig Kultur- und Naturdenkmal sein, da der jeweilige Schutzzweck verschieden ist. „Gewachsene Denk­mäler“, etwa Gebäude oder Bodendenkmäler, wurden nicht als Denkmäler errichtet. Vielmehr kommt ihnen ihr Denkmal-wert in der Regel durch Zeitablauf zu und dadurch, dass sie aus einer Vielzahl ähnlicher Objekte diese Zeitläufe über­standen haben. Das baukulturelle Erbe der Stadt Graz hat durch den Titel UNESCO-World-Heritage/Weltkulturerbe einen besonderen Stellenwert, steht ja dadurch der lückenlos erhaltene Alt­stadtkern unter besonderem Schutz. Das führt zu einem be­sonderen Flair, das nicht nur die Bürgerinnen und Bürger zu schätzen wissen, sondern sich auch am touristischen Interes­se zeigt. Zum Schutz dieses außergewöhnlichen Stadtkerns agiert u.a. die Altstadtsachverständigenkommission, die seit 1974 bei allen Bau- und Renovierungsvorhaben im Altstadtbereich beigezogen wird. Geschützt werden aber nicht nur die historisch wertvollen Gebäude der Stadt. Die Denkmalpflege ist ein Arbeitsbereich des Kulturamtes und umfasst die ständige Begutachtung von 717 Einzelobjekten, deren Erhaltungszustand, somit das Be­wahren von Gedenktafeln, Gedenksteinen, Denkmälern, Bild­stöcken, Kapellen, Wegheiligtümern, Hausplastiken sowie Eh­ren- und Legatsgräbern bedeutender GrazerInnen. Manche Er­haltungsprojekte nehmen mehrere Jahre in Anspruch, wie z.B. die Restaurierung des Prokesch-Osten-Mausoleums (Fresken­renovierung, Laternenbereich). 7 Neuanfertigungen, darunter BAUKULTURELLES ERBE der Grabstein für das im Jahr 2007 errichtete Ehrengrab von Wolfgang Bauer, Reinigungen von Denkmälern im Stadt­park, darunter Justitia, Panther und Herakles, und Renovie­rungsarbeiten an verschiedenen Denkmälern, wie z.B. die Ma­riensäule, legen eindrucksvoll Zeugnis über die vielfältigen Aufgaben, die sich in der LIKUS-Kategorie „Baukulturelles Erbe“ ergeben. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kate­gorie „Baukulturelles Erbe“ mit 1.271.891 Euro. Das entspricht einem Anteil von 2,86% aller städtischen Kulturausgaben. Stadtübergreifende Kulturausgaben Altstadterhaltung und Ortsbildpflege 899.029 Altstadterhaltung und Ortsbildpflege (a.o.Geb.) 193.776 Civitas – Projektmanagement 14.798 Civitas – Projektmanagement (a.o.Geb.) 2.307 Urban II – Erfahrungsaustausch 4.350 Urban II – Erfahrungsaustausch (a.o.Geb.) 24.090 Urban II – Kleinprojekte (a.o.Geb.) 964 Urban II – Unterstützung der Programmleitung 7.926 Urban II – Unterstützung der Programmleitung (a.o.Geb.) 23.522 Kulturressort, Ausgaben für den laufenden Betrieb Denkmalpflege 101.129 Gesamtausgaben in der Kategorie „Baukulturelles Erbe“ 1.271.891 Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben dieser LIKUS-Ka­tegorie um 16,35% gesunken. Baukulturelles Erbe 2.505.982 1.520.501 1.424.082 +30,32% 1.271.891 –43,17% 1.166.785 –16,35% –18,07% 2003 2004 2005 2006 2007 Tradition ist nicht das Halten der Asche, son­ dern das Weitergeben der Flamme. (Thomas Morus) Das Forum Volkskultur Österreich zitierend, ist Volkskultur die Gesamtheit der überlieferten, aus der Tradition sich ent­wickelnden, aber auch neuen, gegenwärtigen kulturellen Äuße­rungen einer bestimmten Region. Volkskultur ist an Gemein­schaft und Tradition gebunden und von Lebensraum und Zeit­verhältnissen beeinflusst. Sie drückt gleichsam das Gemüt ei­ner Region aus. Die Volkskulturvereine sind wesentliche Träger der lebendig gehaltenen Tradition, die aber nicht nur bewahren, sondern eben auch „Flamme sind“ – wachsen, sich entwickeln und verändern. Auch wenn der Stellenwert der Brauchtums-pflege im städtischen Bereich einen vergleichsweise geringe­ren Wahrnehmungswert aufweist als im ländlichen Raum, weist Graz auch in diesem Bereich ein vielfältiges Spektrum von Ver­einen und Institutionen auf, allen voran die Dachverbände, der Steirische Blasmusikverband, der Landesverband der Heimat-und Trachtenvereine, der Steirische Sängerbund und der Bund der steirischen Heimatdichter. Exemplarisch sind genannt: Im Jahr 2007 fand das jährliche, über die gesamte Innen­stadt ausgerichtete Volkskulturfest Aufsteirern bereits zum sechsten Mal statt und bot volkskulturellen Verbänden und Vereinigungen eine Präsentationsplattform. Die Großveran­staltung bietet den AkteurInnen die Chance, einer breiten Öf­fentlichkeit die Mannigfaltigkeit der steirischen Volkskultur zu präsentieren. Eingebunden sind zahlreiche steirische volkskul­turelle Verbände, Tourismusverbände aus der Steiermark, Tanz­musikgruppen und weitere TeilnehmerInnen aus der Steier­mark, die mit ihren Talenten und kulturellen wie auch kulinari­schen Spezialitäten das Fest bereichern. Die Blasmusikkonzerte mit Volkstanzeinlagen während der Sommermonate im Grazer Landhaushof sind be­reits seit 14 Jahren ein Fixpunkt im Grazer volkskulturellen Ge­schehen. Diese Veranstaltungsreihe wurde und wird über das Kulturressort federführend unterstützt. Blasmusikverband, Trachtenverband und der Bund des Heimat- und Trach­tenvereins Steiermark nutzen diese Möglichkeit, um die je­weiligen Tätigkeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der „Interkulturelle Musikstammtisch“ ist eine Wei­terentwicklung der Initiative „Musik beim Wirt“, die vom Stei­rischen Volksliedwerk seit mehr als 25 Jahren, jetzt unter Einbindung von ISOP, durchgeführt wird (ca. 450 SängerInnen­und MusikantInnenstammtische jährlich). Ziel des interkultu­rellen Musikstammtisches ist die Begegnung zwischen Men­schen (besonders Menschen unterschiedlicher Herkunft, Reli­gion und ethnischer Zugehörigkeit), um vorhandene Vorurteile abzubauen und ein freundschaftliches musikalisches Mitein­ander zu erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt des Steirischen Volksliedwerks ist das Büro für Weihnachtslieder, das seit 1991 ein fixer Bestandteil des Advents in der Grazer Innenstadt und Treffpunkt für Familien und Interessierte, die wieder gemeinsam singen möchten, ist. Das Register für Weihnachtslieder und -ge­schichten des Steirischen Volksliedwerks mit rund 30.000 Ein­ HEIMAT-UND BRAUCHTUMSPFLEGE tragungen (einzelne Weihnachtslieder, Instrumentalnoten, Ge­schichten, Gedichte, Hirten- und Krippenspiele) bietet eine fun­dierte Basis von Beratungen und Anfragen zu Notenmaterial, Texten und Brauchtum in der Weihnachtszeit. Neben alpen­ländischer Volksmusik sind in dieser umfassenden Bibliothek auch fremdsprachige volkstümliche Lieder, Spirituals, Pop­songs usw. erfasst. Der Bund der Heimat- und Trachtenvereine sieht sein Interesse in der Erhaltung des steirischen Brauchtums. Zahl­reiche Veranstaltungen, auch in Zusammenarbeit mit anderen PartnerInnen und angeschlossenen Vereinen, legen Zeugnis über die vielfältigen Akzente, die damit gesetzt werden, ab. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kate­gorie „Heimat- und Brauchtumspflege“ mit 111.400 Euro. Das entspricht einem Anteil von 0,25% aller städtischen Kultur-ausgaben. Förderungen Kulturressort über € 1.500 Aufsteirern 5.000 Bund der Heimat- und Trachtenvereine Steiermarks; Jahresförderung 3.800 Bund steirischer Heimatdichter; Jahresförderung 4.000 Steirischer Blasmusikverband – Musikbezirk Graz-Stadt; Jahresförderung 9.400 Steirischer Sängerbund vocal.total; Jahresförderung 71.400 Trachtenverband Graz; Jahresförderung 2.000 Verein Steirisches Volksliedwerk; Interkultureller Musikstammtisch 3.200 Der größte Anteil entfällt dabei mit 64,09% auf den Stei­rischen Sängerbund, gefolgt vom Steirischen Blasmusikver­band mit 8,44% und Aufsteirern mit 4,49%. Im Vergleich zum Jahr 2006 sind die Ausgaben in dieser LIKUS-Kategorie um 2,78% gesunken. Heimat- und Brauchtumspflege 114.580 +11,28% 111.400 –2,78% 102.970 +3,90%99.105 +0,70%98.415 2003 2004 2005 2006 2007 Förderungen Kulturressort bis € 1.500 ARGE Volkstanz Steiermark/Graz; Jahresförderung 1.500 Bürgerkorps; Jahresförderung 1.500 Die Kärntner in Graz; Jahresförderung 1.000 Grazer Männerchor; Jubiläumskonzert 1.500 Grazer Volksliedchor des österreichischen Alpenvereins; 105-Jahr-Feier 300 Harmonikazentrum; Jahresförderung 1.500 Musikverein Grazer Spielmannszug; Jubiläumskonzert 1.000 Oberlandler Graz; Salzkammergut-Advent 1.500 Trachtenkapelle Graz Wetzelsdorf; Blasmusikworkshop 300 Trachtenverband Graz; Maibaumaufstellen 07 1.000 Trachtenverein D'Steirerherz'n z'Graz; Jahresförderung 1.500 Gesamtausgaben in der Kategorie „Heimat- und Brauchtumspflege“ 111.400 Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe Unter­schied wie zwischen dem Blitz und einem Glühwürmchen. (Mark Twain) Diese Kategorie beinhaltet nicht nur Förderungen großer Vermittlungsinstitutionen wie etwa Literaturhaus, literarische Zeitschriften oder literarische Verlage, sondern auch die För­derung von AutorInnen, deren Werke in Form von Büchern li­terarisch Interessierten zugänglich gemacht werden. Das Literaturhaus der Stadt Graz zählt zu den „großen“ Vermittlungsinstitutionen dieser Stadt, deren Image geprägt ist von den schöpferischen Aktivitäten zahlreicher Schriftsteller-Innen. Das Literaturhaus, dessen infrastrukturelle und inhaltli­che Finanzierung über das Gesamtbudget der Stadt Graz erfolgt, bietet dem kreativen Potenzial lokaler und internationaler Li­teratInnen eine Begegnungsstätte, verbunden mit der Mög­lichkeit, sich und ihre Werke zu präsentieren. Das Literaturhaus steht KulturveranstalterInnen über Initiative und Kostenüber­nahme im Ausmaß von 60 Tagen zur Verfügung. Für das Jahr 2007 sind folgende Aktivitäten exemplarisch genannt: Die Grazer Wandzeitung „ausreißer“ sieht sich als Medium, das die Möglichkeit bietet, sich unabhängig und kri­tisch zu verschiedensten Themen zu äußern. Der Verzicht auf jegliche Anzeigenschaltungen garantiert den unabhängigen Status der Zeitung. Ziel ist es, als Plattform und öffentlich-dis­kursive Vernetzungsmöglichkeit zu den behandelten Themen möglichst verschiedene Zugänge zu finden, wobei die Ausein­andersetzung sowohl in Form journalistischer Texte als auch in literarischer Weise erfolgt, ebenso mit grafischen Beiträgen (Cartoons, Comics, Karikaturen) und fotografischen Arbeiten. Die Wandzeitung ist an 15 verschiedenen Standorten in Graz, darunter auch in der Stadtbibliothek-Mediathek, affichiert. Zweimal jährlich erscheint eine Best-of-Ausgabe im gefalteten Kleindruckformat. Die Jugendliteraturwerkstatt veröffentlicht anlässlich des 15. Jahres ihres Bestehens (Gründung 1992) eine Fest­zeitschrift, veranstaltet internationale Werkstattwochen, führt Internet-Projekte durch und veranstaltet einen Tag der jungen Literatur, ein Forum für junge AutorInnen aus Europa. Das Image der Stadt Graz als Stadt der Literatur wird nicht nur von den zahlreichen SchriftstellerInnen ge­prägt, sondern auch von den seit Jahrzehnten überregional viel beachteten Literaturzeitschriften wie „manuskripte“, „Sterz“, „Lichtungen“, „perspektive“ und „schreibkraft“. Zusätzlich werden auch HerausgeberInnen und Printmedien unterstützt. Entsprechend dem Beiratssystem der Stadt Graz beraten die Mitglieder des Fachbeirats Literatur nicht nur über die eingereichten Projekte, sondern auch über die Vergabe der Literaturstipendien, die im Jahr 2007 an Andrea Stift und Gabriele Kögl gingen. Das Stipendium in Höhe von je­weils 10.000 Euro ermöglicht den Autorinnen die Arbeit an ihrem Werk. Die Literaturförderpreise der Stadt Graz in Höhe von je 2.200 Euro gingen im Jahr 2007 an Sophie Reyer und Stefan Schmitzer. Der „manuskripte“ Literaturförderpreis (ebenfalls in der Höhe von 2.200 Euro) ging im Jahr 2007 an Andreas Unterweger. LITERATUR Literatur Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kate­ gorie „Literatur“ mit 1.180.302 Euro. Das entspricht einem Anteil von 2,66% der städtischen Kulturausgaben. 1.173.179 1.161.758 1.180.302 Der größte Anteil entfällt dabei mit 46,18% auf die Lite-1.111.203 +5,58% –0,97% +1,60%+14,26% raturgruppe „Perspektive“, gefolgt von der Jahresförderung 972.526 und Infrastruktur für das Literaturhaus mit 36,67% und der Zeitschrift „Manuskripte“ mit 2,99%. Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben dieser LIKUS-Ka­tegorie um 1,60% gestiegen. 2003 2004 2005 2006 2007 Gesamtausgaben in der Kategorie „Literatur“ 1.180.302 Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt. (Jorge Luis Borges) „Es gibt auf der Erde keine vergleichbare Wiege für die De­mokratie wie die freie öffentliche Bibliothek, in der weder dem Rang noch dem Amt oder dem Reichtum Beachtung geschenkt wird.“ – Andrew Carnegies Anliegen, durch die Errichtung von öffentlichen Bibliotheken allen BürgerInnen Zugang zu Bildung und Wissen zu ermöglichen, gilt heute ebenso wie zur Zeit sei­nes Wirkens zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch wenn zur In­formationsbeschaffung das schnelle und ortsungebundene In­strument des Internets die Bibliothek zu ersetzen scheint, erweist sich das Gegenteil als richtig: Bibliotheken sind mehr denn je ein unverzichtbarer öffentlicher Raum für Kultur, Bildung, Ideen und Selbstverwirklichung. Im sozialen Gefüge einer Stadt gewinnt die öffentliche Bibliothek als frei zugänglicher Ort, an dem Menschen sich weiterbilden, unterhalten, zwanglos treffen, ihren Interes­sen nachgehen und auf Wissensfragen Beratung und Antwort erhalten können, eine immer größere Bedeutung. Denn sie ist eine der wenigen öffentlichen Begegnungsstätten, die sich zu­nehmend als so genannter „Dritter Ort“, neben dem Zuhause und dem Arbeitsplatz – ohne Verpflichtung zu kommerziellem Kon­sum –, etabliert und Aufenthaltsqualität sowie Kultur und Bil­dung für alle Bevölkerungsgruppen bietet. Die Forderung von Profin Drin Claudia Lux, Präsidentin der IFLA (Internationaler Verband der bibliothekarischen Vereine und Institutionen), „Bibliotheken auf die Tagesordnung zu setzen“, wurde und wird in Graz erfolgreich realisiert. Es gelang in den letzten Jahren zunehmend, die wichtige Funktion der Stadtbib­liothek Graz als Bildungsstätte für Kinder und Jugendliche eben­so wie für Erwachsene auszubauen und den Nutzen für die Bür­gerInnen zu erhöhen , indem einladende Bibliotheksräume und neue Services geschaffen wurden. Die bereits im Vorjahr be­gonnene Erneuerung der Stadtbibliotheksstrukturen wurde auch 2007 in verschiedenen Bereichen konsequent fortgesetzt. Neue Zweigstellen als Nachbarschafts- und Themen­bibliotheken Zwei neue große bezirksübergreifende Stadtteilbibliotheken – Graz West und Graz Süd – wurden eröffnet, die dritte neue Zweigstel­le stand Ende 2007 knapp vor ihrem Start. Die neuen Bibliotheken befinden sich an integrierten Standorten mit guter Infrastruktur und Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, sind barrierefrei zu­gänglich und bieten sowohl einen aktuellen Medienmix als Grund­versorgung als auch Themenschwerpunkte gemäß erhobener Ziel­gruppen. Außerdem verleihen die Zweigstellen, erstmals außerhalb der Mediathek, auch DVDs, das Medium mit dem höchsten Umsatz. In den neuen Bibliotheken sind alle Medien mit einem RFID-System gesichert. An Selbstverbuchungsautomaten ist erstmals die selbst­ständige Entlehnung möglich. Rückgabeboxen gewährleisten fer­ner die problemlose Rückgabe der Medien auch außerhalb der Öffnungszeiten. Ausgestattet mit dem neuen einprägsamen Corporate De­sign als klar erkennbarem Markenzeichen besitzt jede Zweigstelle dennoch ihren unverwechselbaren Charakter. So werden unter­schiedliche Identifikationsräume angeboten, um den Benutzer-Innen die Möglichkeit zu geben, sich „ihre“ Bibliothek zu wählen. Stadtbibliothek Graz West Im Oktober 2007 wurde die Bibliothek Graz West im neuen Bil­dungszentrum des Grazer Westens, der Fachhochschule Joan­neum, eröffnet. Die Stadtbibliothek Graz West ist Teil des er­folgreichen und von der EU kofinanzierten Stadtentwicklungs­programmes „URBAN Graz-West“ und wurde durch eine EU/EFRE-Förderung realisiert. Das transparente Gestaltungs­konzept ermöglicht Einblicke und eine erste Kommunikation zwi­schen PassantInnen entlang der Eggenberger Allee und Biblio­ BIBLIOTHEKSWESEN theksbesucherInnen; die hochwertige und zugleich funktionelle Einrichtung und die inhaltliche Vielfalt laden zum Betreten der Bibliothek ein. Tür an Tür mit der Fachhochschule Joanneum und dem Berufsförderungsinstitut Steiermark bietet die neue Zweig­stelle mit einem vielfältigen Medienangebot Bildung, Wissen und Unterhaltung für beinahe alle Lebenslagen und -fragen und ist zugleich mit ihrem „Start-up-corner“ auch für junge Menschen und Studierende ein interessanter Treffpunkt. Eine weitere Brücke zu den FH-Studienlehrgängen im gemeinsamen Gebäu­de bildet das neue Angebot an Medien zum Thema „Gesund­heitsvorsorge & Medizin“. Mit dem Schwerpunkt „Marketing, Management & Wirtschaft“ wird nicht nur dem angehenden Berufsleben der AbsolventInnen, sondern auch den modernen Berufsanforderungen allgemein Rechnung getragen. Stadtbibliothek Graz Süd Die im Dezember 2007 eröffnete neue Stadtbibliothek Graz Süd in der Lauzilgasse möchte ein zwangloser sozial-integrativer Kom­munikationsort für alle BürgerInnen im Süden der Stadt sein, gleich welcher Altersgruppe, Nationalität oder Interessenslage. Selbstverständlich bietet die neue Bibliothek das gesamte Spek­trum an aktuellen Büchern, zudem Spiele, Musik-CDs, Comics, fremdsprachige Literatur, viel Platz für Veranstaltungen, ein gemüt­liches Lesecafé und eine moderne Hörtheke. Den jüngsten Besu­cherInnen ermöglicht eine erhöhte Theaterbühne im Kinderbereich die optimale Übersicht. Jugendliche können in einem abge­schirmten Raumteil ungestört schmökern. In unmittelbarer Nach­barInnenschaft zu einem Fitnesscenter widmet sich auch die neue Bibliothek Graz Süd dem Thema „Fitness für Körper, Geist & See­le“. Zahlreiche Bücher, Zeitschriften und andere Medien bieten umfassende Informationen und Ratschläge. Der Bücherschwer­punkt „Generation Plus“ gibt viele Tipps, um vital und aktiv durch die zweite Lebenshälfte zu gehen. „Selbst kreativ sein“, die ei­genen künstlerischen Fähigkeiten entdecken und nützen, ist einer dieser Wege und ein weiteres Schwerpunktthema. Labuka – Leseanimation auf der Bücherinsel Noch mehr Kinder und Jugendliche als wichtiges Zielpublikum für die Bibliothek zu gewinnen und sinnvolle und zugleich lust­betonte Leseförderung zu betreiben, waren die Beweggründe für die neue Kooperation mit dem Lesezentrum Steiermark und die Gründung der Kinderbibliothek Labuka mit attraktiven Angebo­ten zur Leseanimation und zum spielerischen Wissenserwerb. Zwei Labuka-Lesefeste mit kreativen Aktivstationen rund um das Buch, das (Vor)Lesen, Schreiben und Basteln in den neu eröffneten Zweigstellen begeisterten insgesamt mehr als 300 Kinder und zahlreiche Erwachsene. Die 2006 eingeführten The­menpakete für Grazer Schulen zur Unterstützung der Leseerzie­hung wurden weiter ausgebaut und erreichten mit beinahe hun­dertprozentiger Auslastung das angestrebte Ziel. Postservice Mehr als verdoppelt hat sich auch die Nachfrage nach dem Medien-Zustellservice in alle Grazer Postfilialen und der Haus­zustellung: 6.583 Pakete mit insgesamt 24.679 Büchern und AV-Medien wurden versandt. Die Tendenz ist weiterhin kontinuier­lich steigend. Das Konzept, mit diesem innovativen Vertriebs­system eine flächendeckende und unbürokratische Medienver­sorgung für die Grazer Bevölkerung zu gewährleisten, erwies sich als erfolgreich. Zu den BibliotheksbesucherInnen gesellen sich zunehmend auch neue Mitglieder als sogenannte „remote user“, die ausschließlich das Bestellsystem nützen. Durch Werbeaufsteller und Prospektdispenser fungieren die Postfili­alen als Außenstellen und verstärken die öffentliche Präsenz der Stadtbibliothek. Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit Die österreichweite Bibliotheks-Werbewoche „Österreich liest – Treffpunkt Bibliothek“ wurde auch in der Stadtbibliothek mit einer Schreibwerkstätte für Jugendliche und den ersten Labu­ka-Kinderfesten gefeiert. Insgesamt besuchten 2007 1.560 klei-ne und große Gäste 15 Veranstaltungen sowie 276 Schulklassen mit 5.783 SchülerInnen die Stadtbibliotheken. Besonders der im Frühjahr und Herbst an alle Grazer Haus­halte versandte Bibliotheksfolder trug viel dazu bei, dass mit 5035 neuen Mitgliedern ein Rekord bei den Neuanmeldungen verbucht werden konnte. Durch die aktive Ansprache der BürgerInnen ist es möglich, kontinuierlich den Bekanntheitsgrad und das Image der Bibliothek zu steigern sowie aktuelle Produktinformationen zu bieten. Auch der verstärkte Onlinekontakt mit den Benutze­rInnen über Newsletters zu Veranstaltungen und aktuellen An­geboten sowie das neue Service, sich über Medienneuankäufe durch RSS-Feeds – ein Service auf Webseiten, das ähnlich ei­nem Nachrichtenticker die Überschriften mit einem kurzen Textanriss und einem Link zur Originalseite übermittelt – zu informieren, erweisen sich als zielführende Strategien, die Kund-Innenfreundlichkeit zu erhöhen. Nutzungsfrequenz Die Bibliothekshomepage www.stadtbibliothek.graz.at über­schritt mit 1.264.605 eindeutigen BesucherInnen erstmalig die Millionengrenze, wobei sich die Zugriffszahl im Vergleich zum Jahr 2006 (rund 200.000 Zugriffe) um mehr als das Fünffache (!) erhöht hat. Generell setzte sich auch 2007 der Trend fort, dass der Medienbestand, der zu Jahresende 155.736 Medien um­fasste, mit einem durchschnittlichen Umsatz von 5 noch inten­siver genutzt wurde, wobei einzelne Medienarten eine sehr hohe Umschlagszahl erreichten (DVDs: 25). Dass die Zahl der Ent­lehnungen im Vergleich zu 2006 um 21,5% auf 778.427 gestei­gert wurde und mit 293.291 BesucherInnen um 28,6% mehr Per­sonen in den Bibliotheken begrüßt werden konnten, bestätigt den eingeschlagenen Weg der Modernisierung. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Katego­rie „Bibliothekswesen“ mit 3.089.067 Euro. Das entspricht ei­nem Anteil von 6,96% aller städtischen Kulturausgaben. Dieser Betrag entfällt dabei zur Gänze auf die Stadtbibliothek. Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben dieser LIKUS-Ka­tegorie um 23,14% gestiegen. 2.508.547 +13,70% 2.206.203 2.085.375 2.266.497 +5,79% –7,99% 2003 2004 2005 2006 2007 Gesamtausgaben in der Kategorie „Bibliothekswesen“ 3.089.067 LIKUS 6 Die Sprache schlägt nicht nur Brücken in die Welt, sondern auch in die Einsamkeit. (Paul Celan) In der LIKUS-Kategorie 6 findet sich die Kulturzeitung „Achtzig“, die für ihre Präsentationsplattform für Grazer Lite­ratInnen mit 2.500 Euro gefördert wurde. "Achtzig" beschreibt sich selbst als unabhängige Monatszeitung, die sich von an­deren Medien durch das Format und den Inhalt unterscheidet, „eine Zeitung für junge und junggebliebene, kulturinteressier­te Menschen“, so die Eigendefinition. Das rege literarische Leben in der Stadt Graz spiegelt sich auch in den renommierten Literaturzeitschriften wider. Zu nen­nen sind Zeitschriften wie „Manuskripte“, „Lichtungen“, „Sterz“, „Perspektive“, diese werden dem LIKUS-Abschnitt 04 „Literatur“ zugeordnet. Förderungen Kulturressort über € 1.500 Kulturzeitung Achtzig, „Literaturseiten“ Gesamtausgaben in der Kategorie „Presse“ 2.500 2.500 Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kate­gorie „Presse“ mit 2.500 Euro. Das entspricht einem Anteil von 0,01% der städtischen Kulturausgaben. Dies entspricht einer Abnahme der Förderhöhe in dieser Kategorie gegenüber 2006 von 44,44%. In Summe liegt die Förderhöhe 2007 allerdings le­diglich um 2.000 Euro unter dem Betrag von 2006. Presse 92.020 +1,76% 83.150 –9,64% 90.428 2.500 4.500 –44,44% 2003 2004 2005 2006 2007 Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an. (E.T.A. Hoffmann) Musik ist vielen Definitionen zufolge „gestaltete Zeit“ (im Gegensatz etwa zur Bildenden Kunst, die Raum gestaltet). Mu­sik wird vorwiegend als Ablauf in der Zeit erlebt. Aus der Histo­rie kennt man die Organisation durch Rhythmus, Melodie, Har­monie und Dynamik. Diese Kategorien werden musikalische Pa­rameter genannt. Eine weiterführende Unterteilung erfolgt tradi­tionell mit den Kategorien „Ernste Musik“ (E-Musik), gleichzu­setzen mit dem Terminus „Klassische Musik“, wobei diese Defi­nition nur zum Teil stimmig ist. Der Begriff enthält die großen Mu­sikbereiche wie Orchesterkonzerte, Opern und Kammermusik. Der Schwerpunkt der Förderung liegt nicht nur auf der Reproduktion, sondern vor allem auf der Kreation. Hier verschwimmt der Über­gang zwischen „Ernster Musik“ und „Neuer Musik“. Im Bereich der „Neuen Musik“ gilt der Kreativbereich im Sinne einer expe­rimentellen Richtung als besonders förderungsnotwendig. „Po­pulär“ wiederum bezieht sich auf eine zeitgenössische, sich der Medien bedienenden, meist jungen Musik-Szene, die sich zwi­schen „FM4-Musik“ und Independent-Formen bewegt. Hier wird der Übergang zur „Neuen Musik“ durchlässig, genauso wie zum Bereich der Medienkunst. Jazz – von Klassisch bis zur Freien Im­provisation – ist ein in Graz herausragender Bereich und deckt mit seinen international beachteten Ensembles daher auch einen großen Teil der Kategorie „Populär“ ab. Die Vielfalt der angeführten Musik-Bereiche spiegelt sich auch im Beiratssystem der Stadt Graz wider: zwei Fachbeirä­te für die Bereiche „Ernste Musik“ und „Populäre Musik und Jazz“ beraten über die Fülle der Anträge und geben Qualitäts­empfehlungen bezüglich Projektansuchen ab. Die Beschlüsse der zuständigen Organe der Stadt Graz erfolgen auf Basis die­ser Beratungen. Für das Jahr 2007 sind exemplarisch genannt: GamsbArt, der traditionelle Jazzveranstalter, belebte auch 2007 das Musikgeschehen in Graz, vor allem mit dem GRAZJAZZ-Festival „Echoes of Ethnos“. Das Springfestival, Festival für elektronische Kunst und Mu­sik in Österreich, geht mit dem Titel springseven 2007 als größ­tes Einzelprojekt von ZEIGER bereits in seine siebente Runde. In­ternationale und lokale Top-Acts, von Superstar-DJs über legendä­re MCs, Laptop-RockerInnen und experimentierfreudigen Visual Ar­tists bis hin zu Frickel-ElektronikerInnen und außergewöhnlichen Live-Ensembles, bespielen sämtliche Locations der Stadt. Im Rahmen des biennalen internationalen Kompositions­wettbewerbs impuls 2007 unter der Leitung von Prof. Beat Fur­rer wurden bereits im Jahr davor von einer Jury vier junge Kom­ponistinnen und Komponisten ausgewählt und zum Schreiben neuer Stücke beauftragt, die im Februar in Graz unter der Leitung von Matthias Pintscher in der Grazer Helmut-List-Halle uraufge­führt wurden und auch das Programm des Klangforum-Konzerts im März im Wiener Konzerthaus bildeten. Die nominierten PreisträgerInnen waren Maja Ratkje (Trondheim), Robin Hoff­mann (Bielefeld), Eduardo Moguillansky (Buenos Aires) und Cle­mens Nachtmann (Graz). Mit der Ensembleakademie impuls soll begabten Mu­sikstudentInnen und jungen BerufsmusikerInnen aus Öster­reich, Europa und darüber hinaus die Möglichkeit gegeben werden, sich mit den speziellen Erfordernissen zeitgenössi­schen Musizierens vertiefend vertraut zu machen und gleich­zeitig auch das Verständnis für zeitgenössische Musik in all ihren Facetten auf breiter Basis zu fördern. recreation-GROSSES ORCHESTER GRAZ hat im Rah­men des Osterfestivals PSALM im Stephaniensaal G.F. Hän­dels „Messiah“ aufgeführt. Unter dem englischen Maestro Roy Goodman sangen eine israelische Sopranistin, eine Mez­ MUSIK zosopranistin aus dem christlichen Teil Beiruts, ein Pastoren­sohn aus Österreich und ein muslimischer Bass, damit gelang ein interreligiöser künstlerischer Ansatz, der besondere Be­achtung fand. Der mit internationaler Ausschreibung verbundene Ring Award – als durchführende Stelle fungiert der aus dem Wag­ner Forum Graz gegründete Ring Award Kulturverein – und die Vorauswahl der Einreichungen in der ersten Stufe mit Aufstel­lung der Gesangteams im September 2007 sowie dem Öffent­lichen Semifinale in Graz mit vier FinalistInnenteams im Jän­ner 2008 gipfeln im Finale im Juni 2008. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kate­gorie „Musik“ mit 695.452 Euro. Das entspricht einem Anteil von 1,57% der städtischen Kulturausgaben. Der größte Anteil der Förderungen des Kulturamts entfällt dabei mit 8,92% auf die Jazz Big Band Graz, gefolgt vom Ver­ein GamsbART mit 7,43%, dem Ring Award Kulturverein mit 7,19% und dem American Institute of Musical Studies (AIMS) mit 5,03%. Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben in der LIKUS-Ka­tegorie „Musik“ um 14,16% gestiegen. Musik 695.452 603.530 517.755 595,840 +15,08% 609.171 +2,24% +14,16% –14,21% 2003 2004 2005 2006 2007 MUSIK Konzertagentur Hütter KEG; „Steirisches Kammer­ musikfestival 07“ 15.040 Kulturverein disko404; Konzertveranstaltungen 07 2.000 LUV-Verein zur Förderung audiovisueller Medien; Jahresförderung 1.900 Maierhofer, Lorenz; 2. Preis „Graz-Lied“ 2.000 MPV – Medienprojektverein; Bandwettbewerb „Lokal Heroes“ Preisgeld 5.000 Multiplan Kulturveranstaltungen GmbH; „Junge Grazer Jazzszene“ 32.000 Musica forte; Kirchenoper „Franz Jägerstätter“ 7.000 Musica Sacra – Herz Jesu; Orgelkonzerte 2.000 Musikalische Jugend Österreichs; Jahresförderung 18.700 musikdirektion.at; MusikerInnen-Nachwuchsförderung 3.000 Musikförderpreise der Stadt Graz 4.400 Musikverein für Steiermark; Jahresförderung 30.300 Musikverein I.S.O. Deutschlandsberg; Int. Gesangswettbewerb Ferruccio Tagliavini 5.000 open music; Jahrestätigkeit 8.500 Pfarre Mariahilf; Konzertreihe „Abendmusiken“ 4.200 recreation Großes Orchester Graz; „Messiah“ von G. F. Händel 20.000 Reiterer, Franz; Choraustauschprojekt Rumänien 3.000 RING.AWARD – Kulturverein; Ring Award 2006/2007 50.000 Rip it Up Entertainment; Konzertprojekte 07 2.000 Robert Stolz Chor & Ensembles; Melodienfeuerwerk zum Faschingsbeginn 2.500 Royal Garden Jazz Club; Jahresförderung 10.000 Steirischer Tonkünstlerbund; Jahresförderung 10.800 Stockwerkjazz; Jahrestätigkeit und Raphael Wressings‘s Organ Trio 8.100 Studio Percussion; Jahrestätigkeit und Night of Percusion 2nd edition 9.900 szene instrumental; Jahresförderung 11.200 Verein Grazer Sommerkonzerte; Konzertreihe „Grazer Frühling“ 3.000 Verein Zeiger; Jahresförderung und springseven Festival 17.400 Vojo Concerts; Preise für Steirischen Bandwettbew. und Jahresförderung 17.300 wakmusic; Proberäume 2.000 WIST-Wirtschaftshilfe für Studierende; Konzertveranstaltungen 07 4.700 Förderungen Kulturressort bis € 1.500 AbsolventInnenchor der Ursulinen; Chorwettbewerb 500 AFST – Akkordeon Forum Steiermark; „Accordeon's Night IV“ 500 Akkordeana 1. Grazer Harmonikaclub; Jahrestätigkeit 1.000 ALEA-Ensemble; Jahrestätigkeit 1.500 Beer, Christopher; Nachwuchs-MusikerInnen-Plattform „King Kanu-Club“ 500 Blue Sheet Music; Bandwettbewerb „Star of the Bar“ 700 cappella nova graz; Kompositionsförderung 1.000 Chor der Stadtpfarrkirche; Konzerttätigkeit 1.500 Fournier, Martin, MMag.; 1. Grazer Orgelfest 1.000 Franziskanerkloster; Requiem von H. I. Biber 1.000 Grazer Kapellknaben; Jahrestätigkeit 1.500 Grazer Seniorenorchester; Jubiläumskonzert 500 Grazer Universitätschor; Jahresförderung 500 Grazer Zitherverein; Jahresförderung 700 Hödl, Helmut; Musikalische Umrahmung Fest „Cobra Süd“ 300 HörSpiel; Konzerttätigkeit 1.500 jugend art chor graz; Chorwettbewerb in Halle/Saale 1.000 Kantorei Franzsikus & Mariahilf; Jahresförderung 1.500 Kirchenmusikverein St. Peter; Konzerttätigkeit 700 Ky Gripp music productions; Konzertreihe „Souly Nights“ 1.200 Mauerhofer, Thomas; Musikperformance 1.000 Megaphon; Megaphon Sampler 02 750 Miklin, Karlheinz, Univ.-Prof.; Jazzveranstaltungen 1.500 Miles Jazz Club; Jahrestätigkeit 1.000 MM-Musikwerkstatt – Musikförderverein; MM-Jazznachwuchs-Audition 1.500 Mozartgemeinde; Meerschein-Matineen 1.500 Musik der Jugend; „Prima la Musica“ 400 Musikverein für die Steiermark; Konzert Alfred Brendl 1.500 Naftz, Ingrid; „Mariagrüner Serenaden“ 500 Oitzinger, Margot, Maga; Adventkonzert 700 palmclub; Jahresförderung 300 Pfarr- u. Kulturzentrum Graz-Kalvarienberg; Konzertzyklus 06/07 1.000 Pfarre Münzgraben„Münzgrabenakzente“ 400 Pfleger, Alex; Musikfestival „RhythMen&Friends“ 500 Polizeimusik für die Steiermark; Jahresförderung 1.500 Reischl, Walter; „Jugend macht mobil-music is the power" 1.500 Rieder Classics GmbH Konzertagentur; „Musik gegen die Schwerkraft“ 1.000 Rupert Hofer; PreisträgerInnen-Konzert „Akzente 18“ 400 Schiller, Christian F, Mag.; Festival „SAKRA!“ 1.500 Seelsorgezentrum Graz-Süd; „7 Konzerte in Graz-Süd“ 06/07 1.500 Singgruppe Straßgang; „VorweihnachtlichesSingen“ 200 Singkreis St. Veit; Adventsingen 200 Tschigg, René; DJ-Nachwuchsförderung 300 Verein zur Förderung junger Jazzmusiker; Fat Tuesday 1.500 Vokal Forum Graz; Jubiläumskonzert Missa Salisburgensis 1.300 Wagner Forum Graz; Jahrestätigkeit 1.235 Gesamtausgaben in der Kategorie „Musik“ 695.452 LIKUS 8 Schluß mit einem Theater, das die Realität nur interpretiert, es ist an der Zeit, sie zu verändern. (Augusto Boal) Tanzen ist die Poesie des Fußes. (John Dryden) Theater ist die Gesamtheit der aufführenden Künste (Schauspiel, Oper, Operette, Ballett sowie Tanz) und bezeich­net die szenische Darstellung eines inneren und äußeren Ge­schehens als künstlerische Kommunikation zwischen Akteur-Innen (DarstellerInnen) und dem Publikum. Das kulturelle Ge­schehen in Graz besticht durch eine stark ausgeprägte freie Szene, die vom klassischen Oeuvre bis hin zu experimentellen und interaktiven Theaterformen ein breites Spektrum anbietet. Das Erweiterungsprojekt Probenhaus Orpheumgasse für den Tanz bestimmt viele inhaltliche Diskussionen des Fach­beirates. Während der Tanz in Gesamtösterreich einen Auf­schwung erfährt, „hinkt“ Graz als zweitgrößte Stadt Öster­reichs noch hinten nach. @tendance-Tanztheater ist ein neuer Verein, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, die zeitgenössische Tanzszene in Graz zu fördern. Dieses Projekt soll dazu dienen, einen ersten Schritt zur Erfüllung dieses Zieles zu tätigen. Das Projekt besteht aus drei Punkten: Erarbeitung einer neuen Choreografie für Christina Medina in Zusammenarbeit mit Liz King, Einbindung Grazer TänzerInnen in ein professionelles Arbeitsumfeld und Er­arbeitung neuer Choreografien sowie eine Präsentation der neuen Werke in einer Show in Graz im September 2007. Seit dem Jahr 2002 findet die Veranstaltung TANZ SCHRITT WEISE bei den Minoriten statt (bis auf eine Aus­nahme jährlich). Von Beginn an war es das Ziel, die zeitgenös­sische Tanzkunst der östlichen und südöstlichen NachbarIn­nen vorzustellen. Der zeitgenössische Tanz ist in der Grazer Frei­en Szene nach wie vor wenig repräsentativ vertreten. Das Kul­turzentrum bei den Minoriten zählt zu einer der Institutionen, die sich darum kontinuierlich bemühen. Der Verein uniT bringt 2007, hervorgehend aus den an­gebotenen Workshops, das Projekt „Intimität“ zur Aufführung. TänzerInnen, ChoreografInnen und eine Autorin arbeiten zu­sammen. Ausgehend vom studentischen/universitären Umfeld agieren die KünstlerInnen als multiprofessionelles Team. Die Entwicklung neuer Ästhetiken und Formate sowie die Forcie­rung künstlerischer Arbeitsprozesse (sowohl in Workshops, Qualifizierungen als auch Projekten) als eine Reaktion auf ak­tuelle gesellschaftliche Fragestellungen stehen im Zentrum. Der Fokus ist „Leben in die Kunst – Kunst ins Leben“. Mit einem weiteren Hauptprojekt ist uniT der LIKUS-Kategorie 12 „Kulturzentren/Initiativen“ zugeordnet. Der Theaterverein Lechthaler-Belic definiert sich als „Theater für das Publikum“. In den acht Jahren seiner Existenz ist es gelungen, ein Stammpublikum aufzubauen. Das Streben nach Produktionen auf hohem künstlerischen Niveau führt zu Kontinuität und öffentlichem Zuspruch. Im Jahr 2007 gelangt „Wach auf mein Engel“ zur Uraufführung. Das Theater Mundwerk bietet zu seinen vielfältigen Produktionen Begleitprogramme an, in denen die Kinder und Jugendlichen selbst spielerisch aktiv werden. Die Arbeit er­möglicht den Zielgruppen, auf aktive Art mit Grundelementen des Theaterspielens vertraut zu werden. Aufführungen kön­nen intensiver erlebt werden, eigene kreative Erlebnisse ent­stehen, die eigenen Ausdrucksmöglichkeiten werden erweitert. Für das Jahr 2007 wird „Kabale und Liebe“ (für Erwachse­ne und Jugendliche ab 14 Jahren) genannt, für das das Thea­ter Mundwerk „STELLA 2008, Darstellende.Kunst.Preis“ als bestes Jugendstück und den theaterlandPREIS 2007 als beste steirische Theaterproduktion erhielt. Das Ziel der Theatergruppe Steinbauer&Dobrowski ist die kontinuierliche Theaterarbeit in der Freien Szene Graz mit der Intention, neue und ungewöhnliche Spielplätze zu er­schließen bzw. alltägliche Räume durch außergewöhnliche In­halte neu zu beleben. Für das Jahr 2007 stehen u.a. die Pro­duktionen Der Koarl und die Tante Frieda, Faust eins, Text&Raum und Die Krähen von Auveres. Seit 2003 veranstaltet der Verein Theater Impuls das Integrative Straßenfestival Tingeltangel, bei dem Tänzer-Innen, SchauspielerInnen und MusikerInnen mit besonderen Be­dürfnissen auftreten. Tingeltangel ist eine Plattform für öster­reichische und europäische integrative Produktionen. Bislang immer im öffentlichen Raum, findet dieses Festival 2007 erst­mals mit zwei Schwerpunktthemen statt: der erste Teil (Auftritt, Workshop) findet in Graz statt, der zweite Teil (Filmschwerpunkt) in Krems. Mag. Peter Ulrich mit dem alanam.afrika.körper­theater veranstaltet 2007 im Baodo.Kunstverein.Graz das Stück „black magic“. Alle AkteurInnen sind Laiendarsteller-Innen, die vordergründig durch ihren Körper Geschichten erzählen. Die Stimme wird als künstlerisches Stilmittel zur Unterstützung der „Körperbilder“ eingesetzt, Musik ist eines der tragenden Elemente, sie kommt entweder aus dem Off oder live von der Bühne. Wie im Film wird sie zur Her­vorhebung und Unterstützung von emotionalen Befindlich­keiten eingesetzt. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kate­gorie „Theater, Musiktheater, Tanz“ mit 21.584.626 Euro. Das entspricht einem Anteil von 48,59% der städtischen Kultur-ausgaben und ist damit die größte LIKUS-Kategorie in Graz. Der größte Betrag entfällt dabei auf die Theaterholding Graz/Stmk GmbH. Von den aus dem Kulturbudget finanzierten Freien Theatern entfallen auf das Theater im Bahnhof 17,53%, den THEATERmëRZ 11,15%, das Drama Graz 7,35% und auf das Theater im Keller 6,37%. Im Vergleich zu 2006 sind die stadtübergreifenden Aus­gaben dieser LIKUS-Kategorie um 1,20% gestiegen. Darstellende Kunst 21.584.626 21.328.761 21.044.374 +1,20% +1,35% 20.534.942 +2,48% +11,60% 18.390.861 2003 2004 2005 2006 2007 DARSTELLENDE KUNST Stadtübergreifende Kulturausgaben Freilichtbühne Schloßberg Orpheum Sonstige Einrichtungen und Maßnahmen, Probenhaus Theaterholding Graz/Stmk GmbH Förderungen Kulturressort über € 1.500 ARGE zur Förderung von Wahrnehmungsbehinderten; McBee kriegt was zu hören „bestOff Styria“; Preis für Festival Das andere Theater; Jahresförderung Das Podium; „Schneeweisschen und Rosenrot“ Drama Graz; Jahresförderung freigang produktionen; Jahresprogramm 2007 InterACT; Jahresförderung Intern. Bühnenwerkstatt; Jahresförderung Kindertheater Quasi-Qasar; Jahrestätigkeit Kleine Komödie/Kammerspiele Graz; Jahresprogramm 2007 Ky Gripp DI Kysela; „INDIEN“ Mezzanin-Theater; Jahresförderung Quempas acting a capella; Projekt „Frozen“ Tanztheater Minoriten; Projekt „tanz schritt weise 2007“ TaO – Theater am Ortweinplatz; Jahresförderung @tendance-Tanztheater; Projekte 2007 Theater ASOU; Jahresförderung Theater KAENDACE; Projekt „Der Rest ist Sehnsucht“ Theater Mundwerk, Projekt „Der Nudelfresser“ und „Ein Schaf fürs Leben“ Theatergruppe Dagmar; Projekt „Bekennen Sie Farbe“ Theatergruppe Steinbauer&Dobrowski; Jahresprogramm 2007 THEATERmeRZ; Jahresförderung Theaterverein Lechthaler/Belic; Jahresprogramm 2007 TiB – Theater im Bahnhof; Jahresförderung TiK – Theater im Keller; Jahresförderung Ulrich, Peter, Mag.; alanam.afrika.körpertheater uniT-Verein f.Kultur an der KFU; 16.592 87.415 54.136 20.754.683 2.000 2.000 22.500 2.500 49.400 5.000 17.000 18.400 4.000 10.000 2.500 39.300 2.000 6.000 39.900 5.500 25.300 5.000 8.000 2.000 9.000 74.900 5.500 117.800 42.800 2.000 Intimität und Jahresförderung 28.200 Verein ARGE „Theater am Lend“; Jahresförderung 7.000 Verein Freiräume; Internationale Sommerakademie 7.000 Verein oFFsZENE Graz, TTZ Graz; Jahresförderung 19.000 Verein Theater Impuls; Tingeltangel 2007 3.000 Verein Viola; Hip-Hop-Festival 07 3.000 Verein zur Förderung der Kleinkunst, Hin&Wider; Jahresförderung 37.700 Verein zweite liga f. kunst u. kultur; Jahresprogramm 2007 6.000 WERKRAUMtheater; Jahresförderung 21.500 Förderungen Kulturressort bis € 1.500 Czerny, Manuel; Projekt „Power of the feet“ 500 Dennig-Staub, Constanze, Drin; Projekt „homo touristicus“ 1.500 Ferrer, Cie., Mag.; Projekt „la dolce vita“ 1.500 Ge(h)zeiten; Projekte 2007 1.500 Grazer Kasperltheater; 24. Spielzeit 06/07 1.000 Grazer Straßentheater; Jahresprogramm 2007 1.500 Komödianten St. Leonhard; Jahresprogramm 2007 1.500 Krankenhausseelsorge der Uni-Klinik; Projekt „Der kleine Prinz“ 500 MKT – Mariagrüner Kindertheater; Musical „Die kleine Meerjungfrau" 1.500 Tanztheater Tangram; Projekte 2007 1.300 Theater absolut; Projekt „Sind sie Fische?“ 1.500 Theatergruppe „axe“; Projekt „LuX07“ Bildband 800 Theaterverein drahtseilakt; Projekt Gegendiagonale 1.000 Theaterverein St. Elisabeth; Projekt „Einen Jux will er sich machen“ 500 Verein LeonArtis; diverse Kindertheaterprojekte 1.500 Verein Libelle – Zentrum für Autismus; „Libelle on stage“ 1.500 Gesamtausgaben in der Kategorie „Darstellende Kunst“ 21.584.626 Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. (Paul Klee) Die Bildende Kunst greift mit einem erweiterten Kunstbe­griff hinaus in andere Kunstsparten bis in die Wissenschaften und die technische Welt von heute. Eine große Wirkung nach außen erzielen nicht nur die großen, überwiegend vom Land finanzier­ten Institutionen, wie z.B. die Landesmuseum Joanneum GmbH mit Alte Galerie, Neue Galerie, Künstlerhaus sowie das Kunst-haus als Förderschwerpunkt der Stadt, sondern vor allem die Freie Szene, welche in den letzten Jahrzehnten durch Engagement zahlreiche regional und überregional vernetzte Impulse gesetzt hat, die das Image der Stadt Graz mitprägten. Idee und Konzept stehen bei der Förderung im Vordergrund. Die Beurteilungen er­folgen im Bewusstsein, dass in der heutigen Praxis des „cross over“ eine Sparteneinteilung immer schwieriger wird und deshalb die Grenzen vor allem zu den Bereichen „Medienkünstlerische Praxis“ und „Kulturinitiativen und Zentren“ verwischen. Der Be­griff „Bildende Kunst“ schließt heute nicht nur Malerei, Plastik und Fotografie, sondern performative Praktiken, Raum-Installa­tionen und konzeptuelle Arbeiten mit ein. Für die qualifizierte Be­gutachtung der Projektansuchen wurde 2004 der Fachbeirat „Bil­dende Kunst, Design und Architektur“ eingerichtet. Die Be­schlüsse der zuständigen Organe der Stadt Graz erfolgen auf Ba­sis dieser Beratungen. Im Jahr 2007 wurden von der Stadt Graz 23 Kunstwerke mit einem Gesamtbetrag von 61.470,92 Euro angekauft. Die Kunstwerke werden den Magistratsabteilungen zur Entlehnung angeboten, mit dem Ziel, das Verständnis der BürgerInnen für die zeitgenössische Kunst zu fördern. Der Kunst-besitz der Stadt Graz umfasst Ende 2007 2.841 Exponate. An­gekauft werden Werke von KünstlerInnen, die einen deutlichen Bezug zur Stadt Graz haben und deren Arbeiten im Vergleich mit der nationalen und internationalen Kunst eine Qualität aufwei­sen, die den Ankauf durch öffentliche Mittel rechtfertigt. Der besonderen Qualität der Grazer Fotoszene entsprechend wer­den von der Stadt Graz auch Fotokunstwerke, Einzelfotos und Fo­toserien angekauft. Ein über das Kulturbudget finanziertes Atelierhaus in der Monsbergergasse ermöglichte 14 KünstlerInnen bzw. KünstlerIn­nen-Gruppen die Arbeit an ihren Projekten. Der Kunstverein BAODO hat mit seinen Ausstellungen seit 2001 u.a. im Museum der Wahrnehmung, im Forum Stadtpark, im Kunstraum Goethestrasse, in der Station 3, in Wien und in der Oberösterreichischen Landesgalerie erfolgreich Arbeiten präsen­tieren können. Im Jahr 2007 ist neben der Weiterführung des Pro­jektes „Möbeldesign“ (Recycling-DesignerInnenstücke) besonders das Projekt „Kinder im Zwischenraum der Kulturen – im Nie­mandsland? – oder reicher Schatz?“ (Workshops mit afrikanischen Kindern) hervorzuheben. Während der jährlich stattfindenden Galerientage präsen­tierten sich unter dem Leitgedanken aktuelle kunst in graz mehr als 20 Galerien und Kunstinstitutionen und repräsentierten Graz als Standort zeitgenössischer Kunstproduktion. 2007 wurde das An­gebot um Schwerpunkte im Bereich Vermittlung für SeniorInnen, KunstsammlerInnen sowie Mitglieder- und Freundesvereine der teilnehmenden Institutionen erweitert. Die Grazer KünstlerInnenvereinigungen präsentieren in Einzel-und Gemeinschaftsausstellungen Arbeiten ihrer Mitglieder und stehen in regem künstlerischen Austausch mit KünstlerInnen über­wiegend aus den südosteuropäischen Nachbarstaaten. Einige wid­men sich verstärkt der Nachwuchsförderung. Genannt seien bei­spielhaft die Sezession (u.a. Ausstellung für Sezessionsmitglied Prof. Giselbert Hoke anlässlich seines 80. Geburtstages), der Künst­lerbund Graz (besonderes Augenmerk auf Austausch mit Darm­stadt, Mannheim und St. Petersburg), der Kunstverein Werkbund (rege Jahrestätigkeit und Austausch mit Budapest und Maribor). Die Berufsvereinigung Bildender Künstler versteht sich als Netz­werk, Informationsquelle, Fortbildungsforum und Ansprech­partnerin und organisiert und beteiligt sich an in- und ausländischen Ausstellungen. Die Gruppe 77 produziert anlässlich einer Aus­stellung im Kunsthaus Köflach, die mit dem 30-jährigen Bestehen der Gruppe zusammenfällt, einen Katalog. BILDENDE KUNST, FOTO Das Internationale Textilkunst-Symposium zählt zu den Höhepunkten des Programmes im Raiffeisenhof. Unter der Leitung der gebürtigen Dresdnerin und Grazer Küns­tlerin Renate Maak werden alljährlich Workshops und künstleri­scher Austausch mit TextilkünstlerInnen aus aller Welt organisiert. Das Haus der Architektur Graz, kurz HDA, ist ein gem­einnütziger Verein zur Architekturvermittlung und Förderung zeit­genössischer Baukultur. Das Spektrum der Aktivitäten des HDA Graz umfasst Ausstellungen, Vorträge, Workshops, Wettbewerb­spräsentationen, Architekturvermittlung und Organisation von Ex­kursionen ebenso wie einen eigenen Verlag, der ein breites Ange­bot von international vertriebenen Architekturpublikationen be­treut und herausgibt. 2007 findet der Umzug des HDA ins Palais Thienfeld statt. Der neue Standort im Zentrum von Graz wird zum Service-, Informations- und Kommunikationsknotenpunkt in Ko­operation mit Bund, Land, Stadt, ArchitektInnen+IngenieurInnen­kammer-Steiermark, TU-Graz, Zentralvereinigung der ArchitektIn­nen, Forum Stadtpark, GAT, Wirtschaftskammer und der Architek­turstiftung-Österreich. Zum Programmschwerpunkt „position alltag“ finden 2007 Veranstaltungen zu den Themen „schützen“, „konsu­mieren“, „glauben“, „bauen“ statt. HauptnutzerInnen des Internetportals www.gat.st sind Ar­chitektInnen und Architekturinteressierte in der Steiermark und ganz Österreich, zunehmend auch in Deutschland, der Schweiz, Slowenien und Übersee. Das Online-Magazin wird täglich aktua­lisiert und berichtet über das steirische Architekturgeschehen und kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen. Der Verein ortlos führt den dritten Teil des Projektes „City up-grade“ durch, das sich mit der zukünftigen möglichen Entwicklung von Städten befasst. Das Projektziel ist, Innovation in innerstädti­schen Bereichen zu initiieren. Das Architekturnetzwerk „Living Rooms“ besteht aus jun­gen ArchitektInnen und ArchitekturstudentInnen in Graz. Der 2003 gegründete Kulturverein organisiert mehrmals pro Jahr Architek­turveranstaltungen, die verschiedene andere Kultureinrichtungen (Theater, Musik, Kunst etc.) einbeziehen, um ein breites Publikum zum Thema Architektur anzusprechen. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kategorie „Bildende Kunst, Foto“ mit 5.948.262 Euro. Das entspricht einem Anteil von 13,39% der städtischen Kulturausgaben. Der größte Anteil entfällt auf das Kunsthaus Graz, das nicht aus dem Budget des Kulturressorts finanziert wird. Von den aus dem Kulturamt fi­nanzierten Einrichtungen entfallen auf den Verein Camera Austria 26,99%, den Grazer Kunstverein 17,45% und das Museum der Wahrnehmung 9,26%. Im Vergleich zu 2006 sind die stadtüber­greifenden Ausgaben dieser LIKUS-Kategorie um 2,56% gestiegen. Bildende Kunst, Foto 5.948.262 5.799.969 5.494.833 5.468.612 +2,56% +6,06% +88,70% –0,48% 2.912.009 2003 2004 2005 2006 2007 BILDENDE KUNST, FOTO GAT Verein zur Förderung steir. Architektur im Internet Online-Magazin; Jahrestätigkeit 2.500 Grazer Kunstverein; Jahrestätigkeit, Übersiedelung und Ausstellungen 127.600 Haus der Architektur, Zeitschrift; Eröffnung 14.500 Internationales Tapisseriesymposium; Symposium 4.800 Kunstverein next; Projekt „Junge Designer“ und Jahresförderung 9.700 Klimek-Trummer, Gerda, Profin; Jahrestätigkeit 2.000 Kunstförderpreis 4.400 Living Rooms. Verein zur Förderung Städtischer Wohnkultur; Jahresförderung 2.000 Ludovico – Verein zur Förderung des Spiels; Projekt „Spiele-EntwicklerInnen“ 3.000 Museum der Wahrnehmung MUWA; Jahresförderung 56.500 ortlos-architects; Vibrant Agonistic Sphere 10.000 Pépinières Österreich; „plan b – fortysomething“ 20.000 Posarnig, Erwin, Ing. Mag.; Liquidation 1.700 resanita; Spontaninstallation/Mariahilfer Platz 3.500 Rhizom; Jahresförderung und Zusatzförderung 12.500 Saiko CC.corporate concepts; Projekt Living. Neue Wohnarchitektur für die Stadt 3.500 Werkstadt Graz 18.500 Förderungen Kulturressort bis € 1.500 Agfa Kulturforum – Aktionsgemeinschaft Andritz; Jährliche Veranstaltung 500 ARGE Hilmteichen; „teichen 07“ 1.500 Art Act Kunstverein; Projekt Schlaf Auto 700 Atelier Avant Austria; Jahresförderung 1.500 Bärnthaler, Christian Egon; DVD Projekt Jugend am Werk 500 Baur, Jochaim; Mitwirken Jochen-Rindt-Austell. „Weltbürger“ 1.000 Becksteiner, Wolfgang, DI; Katalogförderung 07 500 Berufsvereinigung Bildender Künstler; Jahrestätigkeit 500 Berufsvereinigung Bildender Künstler Österreichs; Informationsmaterial 700 Bildungszentrum Raiffeisenhof; Texilkunst Symposium 1.000 Caspar, Barbara; Katalogförderung 800 Dachverband der kath. Studentenverbindungen Graz; „Innovation durch Tradition“ 1.000 David – Jüdischer Kulturverein; Kulturzeitschrift 500 Eberhard, Kerstin; Katalogförderung 500 enterprise z – Audio & Media Art; Weiterführung „Women of the Ruins“ 1.500 „Fetzen im Wind“; Internat. Kunstprojekt 1.000 Galerie Eugen Lendl; Katalogprojekt „Our Ladies forever“ 1.000 Gottscheer; Jahresförderung 1.000 Grill, Christoph; Atelierförderung 800 Gross, Gerhard ERGO, Mag.; Jahrestätigkeit 700 Gruppe Schilcher-Strobl; Bosnien-Projekt 1.500 Gruppe 77; Katalog 1.500 Grünling, Karl; Atelierförderung 500 Hartwig, Gerald; Atelierförderung und Künstlerkatalog 1.000 Hashemizadeh, Iradj, DI; Karikatur – Iran. Künstler im Exil 500 Haus der Architektur; Eröffnungsfeier + Miete 1.500 Hirschmann, Heribert; Atelierförderung 1.000 Hoffmann, Peter Gerwin; Katalogförderung 1.000 Holasek, Petra, Maga; Ausstellung im „Medcenter Nord“ 500 Hörzer, Madeleine; Schulprojekt 300 Initiative „Grazer Kultur f. blinde Menschen und Kinder (be)greifbar machen“; Rathaus-Tastmodell 1.500 Kammerhofer, Christian; Präsentationsmappe 500 Kathol. Hochschülerschaft; Ausstellung Gerald Hartwig 1.000 Klub slow. StudentInnen; „Festival slow.Kultur“ 300 Knaus, Ingrid, Maga Drin; Atelierförderung 1.000 Knopper, Johann, OstR; Kreuzschau 700 Kovacs, Dionisie; Projektförderung 1.000 Kulturwerkstatt – Integratives Bildungs- und Kulturzentrum; Jahresförderung 1.000 Kulturzentrum Geidorf; Vorbereitung Liederwettbewerb Genf 300 Kunstvereinigung Dynamic Photo Art; Jahrestätigkeit 1.500 Kunst://Abseits vom Netz; Jahresförderung 1.500 Künstlerbund; Jahrestätigkeit 1.500 Landen, Beate; Katalogförderung 1.000 LesBiSchwulen Referat der ÖH, TU-Graz; Kulturver­anstaltungen anlässl. 10-jährigem Bestehen 500 Lipp, Norbert, Mag.; Proj. „Future Icons“ 1.500 Mantl, Josef, Mag., „Sustainable Future Campaign“ 1.500 Mars32; Projektförderung 500 Metz, Erika; Katalogförderung 500 Moschik, Melitta, Maga; Jahresförderung 1.500 new art – Verein zur Förderung neuer Kunst- Buchprojekt „Public Fictions“ 700 Peinhopf, Gert, Prof.; Katalogförderung 500 Perl, Christoph; Projekt „No Exit“ 1.000 Pichler, Eva, Maga; Atelierförderung 500 PRISMA – Institut f. Bildung, Kultur, Sport; Straßenfest „Kermes“ 1.500 Projektgruppe Peter Knoll; „Tag der offenen Tür“ 500 RAM Verein zur Entwicklung und Erforschung zeitgenöss. Ausdrucksmittel; Katalog 1.500 Schimpl, Werner; Lichtkunsttunnel „U-Boot“ 300 Schüller, Thomas; Fotografische Arbeit 300 Schuster, Klaus, Mag.; Katalogförderung 1.000 Servicedienstverein f. FH-SchülerInnen u. StudentInnen, Ceh Alexander; Graffiti-Nachwuchsprojekt Murpromenade 1.500 Sezession; Jahrestätigkeit 1.500 Societá Dante Alighieri; Jubiläumsförderung 800 Staudinger, Axel; Atelierförderung 500 Stern, Ingrid; Rauminstallation 1.300 Stölzl, Carmen; Atelierförderung und Katalogförderung 1.300 Styrian Art Foundation Edith Temmel; KünstlerInnenklausur 1.500 HOL Sumper, Edith; Katalogförderung 1.000 The syndicate; Jahrestätigkeit 1.000 Uranitsch, Wolfgang; Katalogförderung 500 Vereinigung Bildender Künstler Stmk.; Jahrestätigkeit 1.500 Verein Murgalerie; „MURszene 07“ 1.500 Verein Yin Yang; Jahrestätigkeit 1.500 Wagnest, Matta; Katalogförderung 700 Werkbund; Jahrestätigkeit 1.500 Wolf, Alexander; Cartoonkalender 220 Yang-Mocnik; Atelierförderung 500 Gesamtausgaben in der Kategorie „Bildende Kunst, Foto“ 5.948.262 LIKUS 10 Film ist Wahrheit, 24 mal pro Sekunde. (Jean-Luc Godard) In der LIKUS-Kategorie „Film, Kino, Video“ sind unter an­derem drei Bereiche subsumiert: die Produktionsförderung von au­diovisuellen Werken, die Förderungen von Abspielstätten und die Förderung von Medienkunst. Die Begriffe „Medien“ und „Netz“ sind in der Gegenwart fast in allen Bereichen gesellschaftlicher Ebenen vertreten und daher ständigem Erneuern unterworfen. Be­sonders förderungswürdig erscheinen Projekte, die sich mit der digitalen Codierung und der Symbiose zwischen Mensch und Maschine beschäftigen, oder die mit Kunstformen wie zum Bei­spiel medial/apparativen Praktiken, Videoprojekten, installati­ven Medienumgebungen, Telekommunikations- und Fernseh­projekten sowie interaktiver Kunst verbunden sind. Durch eine gezielte Kinoförderung wird ein verstärktes Angebot von Qualitätsfilmen ermöglicht und die Wettbe­werbsfähigkeit der Grazer Innenstadtkinos erhalten. Konkret ge­fördert werden das KIZ – Kino im Augarten, das Geidorf­kino, das Rechbauerkino, das Royal English Cinema und das Schubertkino. Für das Jahr 2007 sind exemplarisch genannt: Die Kinder- und JugendFILMwerkstatt TAG verbindet sinnvolle künstlerische Freizeitgestaltung mit medienpädago­gischen Aktivitäten, zeigt Wirkungsbereiche und Möglichkeiten einer aktiven Medienarbeit auf und setzt kreative Prozesse in Gang. Der Kulturverein sieht seine Arbeit als qualifizierten Beitrag zur außerschulischen Medienpädagogik. Das wachsende Interesse für das Subgenre „Midnight Movies“ des Vereins für visuelle und interaktive Medien „Mac-Guffin“ veranlasst den Verein, ab April 2007 die genre- und the­menübergreifende Filmreihe „Eyes on“ wieder ganzjährig lau­fen zu lassen. Der Carl-Mayer-Drehbuchwettbewerb wurde 1989 aufgrund einer Initiative des Autors und Regisseurs Bern­hard Frankfurter (1946–1999) gemeinsam mit dem Kultur­ressort der Stadt Graz initiiert. Damit wird das Lebens­werk des 1894 in Graz geborenen Filmpoeten Carl Mayer, der als einer der wichtigsten Drehbuchautoren der zwanziger Jah­re des vergangenen Jahrhunderts gilt, gewürdigt. Der Carl­Mayer-Drehbuchwettbewerb wird jährlich ausgeschrieben und steht jeweils unter einem filmgerechten Thema. Die Lan­deshauptstadt Graz prämiert den Carl-Mayer-Drehbuchpreis mit 14.500 Euro für den Hauptpreis und mit 7.200 Euro für den Förderungspreis. Im Jahr 2007 wurde nur der Hauptpreis verge­ben, Preisträger ist Markus Mörth mit Pony: Pony, eine junge Studentin der Rechtswissen­schaften, will ökonomische Sicherheit. Sie be­ginnt als Kindermädchen im Haushalt eines Po­litikers und einer Anwältin zu arbeiten. Mit si­cherem Instinkt und kalter Beharrlichkeit benützt sie die Eitelkeiten und Schwächen ihres Umfelds und wendet Herrschaftsverhältnisse zu ihren Gunsten. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Katego­rie „Film Kino, Video“ mit 263.170 Euro. Das entspricht einem Anteil von 0,59% der städtischen Kulturausgaben. FILM, KINO, VIDEO Der größte Anteil dieser LIKUS-Kategorie entfällt dabei mit Film, Kino, Video 18,76% auf den Mediennetzwerkverein mur.at, gefolgt vom 298.525 296.500 +70,05% –0,68% 272.600 263.170 Augartenkino mit 12,60%, dem Filmzentrum Rechbauerkino –8,06% –3,46% mit 12,20% und dem Schubertkino mit 9,06%. 175.550 Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben dieser LIKUS-Ka­tegorie um 3,46% gesunken. 2003 2004 2005 2006 2007 Vis-a-Vis Filmproduktion; Filmprojekt Förderungen Kulturressort über € 1.500 „Nullsieben-Nullneun“ 2.500 Band „The Base“; Musikvideo „Not my dog“ 2.800 Diagonale; Diagonale-Preis 2007 6.000 Förderungen Kulturressort bis € 1.500 Europrix Top Talent Festival 2007; ARGE Outdoor; „Ourdoor Film-Tag“ 1.500 Förderungsbeitrag 5.000 Barham-Film; Kurzfilm „Klassentreffen“ 1.500 filmAsia; Festival „filmASIA“ 07 3.000 Buchinger, Gerhard, Dr.; Doku-Film „92 komma 6“ 1.000 Filmzentrum im Rechbauerkino; Kinoförderung 32.100 B-Werk; Filmprojekt „Scherenschnitte“ 1.500 Funkfeuer Graz; Jahresförderung 5.000 Caspar, Barbara, MMaga; „Filmprojekt undKaspar Harnisch GmbH – Schubertkino; Präsentation" 700Kinoförderung 23.850 Droneberger, Emanuel; Kurzfilm „One Cigarette“ 700KIZ – Kommunikations- und Informationszentrum – Duarte, Alexandre/Golds-Duarte, Birgit, Maga;Augartenkino; Kinoförderung und Publikation Filmprojekt „Karma“ 1.000 KIZ-Info 33.150 Fuchshofer, Wolfgang, Mag.; Multikulturelles Kulturverein TAG – Theateragenda; Kinder- und Filmprojekt „Am Gries“ 1.500 Jugendfilmwerkstatt 2.400 G + K Filmproduktion; Filmprojekt „Die Faust“ 1.500 Lichtspieltheater-Betriebs GmbH – Geidorfkino; Hartl, Dominik; Musikvideo „Neteh“ 1.500 Kinoförderung 17.400 Illmaier, Gerhild, MAS; Dokumentarfilm Lichtspieltheater-Betriebs GmbH – Royal English Augartensteg 1.500 Cinema; Kinoförderung 4.500 MEMA TV; Dracula-TV-Doku 700MacGuffin; „Midnight Movies“ 7.500 Preinsack Anton Filmproduktion;Medienturm; Jahresförderung und Zusatzförderung 18.500 Dokumentarfilm „BTX“ 1.000 Pinter, Michael Reinhard; Auto_face/facing extended 2.800 Schreiber, Lotte Alexandra, DIin;Preise des Carl-Mayer-Drehbuchwettbewerbs 21.700 Video-Projekt „Borgate“ 1.500 Ranzenbacher, Heimo; Medieninstallation 3.500 Sorin, Christoph; Video-Reportage Ressler, Oliver; Videoprojekt „What is democracy“ 2.500 „Grünanger-Siedlung“ 1.000 Verein zur Förderung der Netzwerkkunst mur.at; Zimmer, Fränk; Medieninstallation 1.500 Jahresförderung und Zusatzförderung 49.370 Gesamtausgaben in der Kategorie „Film, Kino, Video“ 263.170 LIKUS 11 Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw) Betrachtet man Radio als öffentlichen Raum, so schließen Freie Radios daraus, dass öffentlicher Raum nicht ausschließlich von Ökonomie bestimmt werden soll. In Analogie zu öffentlichen Parks als kostenlose Treffpunkte soll es Freie Radios geben. Freie Radios sind unabhängige, selbstbestimmte, offene Medien, die nichtkommerziellen, basisdemokratischen Gesellschaftsrundfunk betreiben. Frei sind diese Radiostationen, weil keine Einzelperso­nen über den Programminhalt bestimmen, sondern die Produzen­tInnen selbst entscheiden, worüber und wie sie ihre Sendezeit ge­stalten. Zwei wesentliche Grundsätze bestimmen Freies Radio: Nichtkommerzialität und Offener Zugang. Ersteres gewährleistet Unabhängigkeit in der Sendungsgestaltung, Zweiteres garantiert Meinungsvielfalt. Freies Radio hat meist einen starken Lokalbezug und wird von einer Vielzahl von Einzelpersonen und Gruppen aus dem Sendegebiet gestaltet, durch deren Beteiligung ein aut­hentisches, für die Region typisches Programm entsteht. In den Vordergrund rücken genau die Themen, die für Programm-MacherInnen gerade von Bedeutung sind. Auf diese Weise entsteht ein Radiosender, der stets ein vielfälti­ges Programm zu bieten hat. Die Identifikation der HörerInnen erfolgt direkt über die Programm-MacherInnen, die, anders als in der restlichen Rundfunklandschaft, keine anonymen Stars sind, sondern Menschen, die den gleichen Lebenskon­text teilen. Da Freie Radios nicht an den Rundfunkgebühren be­teiligt sind und dem Grundsatz der Unabhängigkeit fol­gen, brauchen sie Mitfinanzierungsbeiträge der öffentlichen Hand (Subventionen), um so durch ihr Tun die Medienvielfalt zu erhalten. Der Bereich Freies Radio wird inhaltlich vom Fachbeirat für medienkünstlerische Praxis begutachtet. Die Beschlüs­se der Organe der Stadt Graz erfolgen auf Basis dieser Beratungen. Innerhalb der Stadt Graz gibt es nur ein Radio, das zur Gän­ze den Kriterien eines Freien Radios entspricht: Auf Basis einer Programmatik der unterschiedlichen und vielfältigen – und auch vielsprachigen – Inhalte bilden für Radio Helsinki – Ver­ein Freies Radio Österreich Kreativität, Originalität und Ak­tives Handeln einen starken gemeinsamen Nenner. Besonde­res Augenmerk gilt ethnischen Minderheiten und solchen Per­sonen und Gruppen, die wegen ihrer gesellschaftlichen Mar­ginalisierung oder sexistischen und rassistischen Diskriminie­rung in den Medien kaum oder nicht zu Wort kommen. Laut den Programmrichtlinien lehnt Radio Helsinki „jede Art von Diskri­minierung strikt ab. Rassismus und die Verbreitung fremden­feindlichen Gedankengutes, sowie Sexismus und Faschismus, sowohl in der Sprache als auch in der Musik, haben bei Radio Helsinki keinen Platz.“ Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kate­gorie „Hörfunk, Fernsehen“ mit 15.000 Euro. Das entspricht ei­nem Anteil von 0,03% der städtischen Kulturausgaben. Förderungen Kulturressort über € 1.500 Freies Radio Helsinki 92,6 fm; Jahresförderung und Zusatzförderung 13.500 Der Anteil entfällt dabei im Jahr 2006 mit 90,00% auf Ra­dio Helsinki und zu 10,00% auf die ORF Hör- und Sehbühne. Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben dieser LIKUS-Ka­tegorie um 11,24% gesunken. Hörfunk, Fernsehen 25.580 22.750 22.750 –11,06% 0,00% 16.900 15.000 –25,71% –11,24% 2003 2004 2005 2006 2007 Förderungen Kulturressort bis € 1.500 ORF Hör- und Sehbühne; Literarische Nachwuchsförderung Gesamtausgaben in der Kategorie „Hörfunk, Fernsehen“ 1.500 15.000 LIKUS 12 Die Kräfte der Kultur stärken heißt die Gesell­ schaft bessern. (Daniel Barenboim) Die freien Kulturinitiativen sind – abhängig von inhaltli­chen Schwerpunkten und dem Zeitpunkt ihrer Entstehung – äußerst vielfältig: Unter diesem Begriff werden etablierte so­ziokulturelle Zentren ebenso subsumiert wie kleine lokale Kul­turvereine, Arbeitsgemeinschaften, Kollektive aus der Bilden­den Kunst, temporäre Netzwerke und freie Medieninitiativen. Dementsprechend entziehen sich die unterschiedlichen Ar­beitsweisen von Kulturinitiativen einer eindeutigen Definition. Als kleinster gemeinsamer Nenner könnten folgende Parame­ter genannt werden: Freie Kulturinitiativen arbeiten im Bereich der Zeitkultur, das heißt, sie sind in der zeitgenössischen Kunst-und Kulturproduktion oder Kulturvermittlung tätig. Weiters ver­folgen Kulturinitiativen in ihrer Arbeit in der Regel weder Re­präsentationsaufgaben noch Gewinnabsicht. Sie arbeiten viel­fach spartenübergreifend und vernetzend. Diese Beschreibung legt schon nahe, dass in Bezug auf Kulturinitiativen-Arbeit ein erweiterter Kulturbegriff angelegt werden muss, der über Spartendenken und reine Kunstpro­duktion hinausgeht. Der hier zugrundeliegende Kulturbegriff versteht kulturelle Aktivität als Handlung, als realen, gesell­schaftlichen Eingriff mit Mitteln und Methoden der Kunst und Kultur. Neben den klassischen Veranstaltungsformaten wie Konzerten, Lesungen oder Ausstellungen, bilden daher auch dis­kursive Veranstaltungen, Publikationen, Kulturprojekte, die sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen, Workshops, Auseinandersetzung mit Kunst- und Kulturtheorie oder das Bereitstellen von Infrastruktur den Aktionsrahmen von Kulturinitiativen. Autonome Kulturarbeit eröffnet Räume für Diskussion und Beteiligung, schafft Öffentlichkeit und Mei­nungsvielfalt. Und genau darin liegt eine wichtige Funktion von Kulturinitiativen. Die Kulturinitiativen und -zentren werden gemäß ihrer in­haltlichen Ausrichtung entweder in den jeweiligen Fachbei­ratsgremien oder bei Mehrspartenausrichtung im aus fünf Per­sonen bestehenden Fachbeirat „Spartenübergreifendes“ be­handelt. Die Beschlüsse der zuständigen Organe der Stadt Graz erfolgen auf Basis dieser Beratungen. Der Dom im Berg als multimedialer Veranstaltungsort wird KulturveranstalterInnen auf Grund eines Gemeinderatsbeschlusses 90 Tage im Jahr kostenlos vom Kulturressort zur Verfügung gestellt. Exemplarisch für das Jahr 2007 sind genannt: Das gemeinnützige Pilotprojekt kunstGarten fördert, pro­duziert, archiviert und vernetzt zeitgenössische Kunst und Wis­senschaft mit dem Natur- und Kulturraum Garten als realen und virtuellen Ort im Spannungsfeld von Privatheit und Öffentlichkeit. Mit verschiedenen Veranstaltungen aus allen Kunstsparten sol­len im Kunstraum Garten – wie auch mit Kunst/Gartenkunst im öffentlichen Raum – neue kulturelle Zugänge geschaffen werden, wobei der Stadtbezirk Gries besonders bespielt wird. Neben der ganzjährigen Ausstellung „Kunst.Garten.Biblio­thek“ (3000 Titel Gartenliteratur aus 3 Jahrhunderten) fand von Mai bis Juni 2007 die Ausstellung „Art and Roses“ statt. Die bereits seit dem Jahr 2001 bestehenden Bemühungen von uniT im Rahmen der Förderung von jungen AutorInnen im Be­reich szenischen Schreibens mündeten im Jahr 2007 in der Grün­dung einer Akademie (zweijähriger Lehrgang szenisches Schrei­ben, Arbeit zum und am Retzhofer Literaturpreis, Nachwuchs­workshops in Schulen und mit StudentInnen, Präsentation junger AutorInnen mit KooperationspartnerInnen im In- und Ausland, Netzwerkarbeit im In- und Ausland für die jungen AutorInnen). Politik mit Kunst und Musik in einem besonderen Rahmen zu verbinden ist das erklärte Ziel von elevate. Die beiden Be­reiche Politik/Bildung und Kunst/Musik sollen so gleichermaßen hervorgehoben werden, um eine gegenseitige Aufwertung zu er­reichen. Der Schloßberg als zentrale Location des Festivals er­möglicht ein schnelles und leichtes Wechseln zwischen den Welten. Im Musikbereich des Festivals standen spannende Acts und Musikstile abseits des Mainstreams im Vordergrund sowie Verbindungen zwischen eingeladenen Gästen und Grazer Künst­lerInnen, Kollektiven und Institutionen mit elevate als Schnitt­stelle. Das im Oktober 07 durchgeführte dritte Schloßbergfesti­val elevate bot wieder „die Chance, gesellschaftspolitisch in­teressante und relevante Inhalte in Verbindung mit einem qua­litativ hochwertigen Musikprogramm im Rahmen eines einzig­artigen Festivalkonzepts in einer ebenso einzigartigen Kulisse (...) zu präsentieren“, so die Eigendefinition. Das Veranstaltungs­konzept sieht die Zusammenarbeit mit vielen lokalen Künstle­rInnen, AktivistInnen, MusikerInnen und OrganisatorInnen vor und trägt im Sinne eines mehrjährig geplanten und nachhaltig angelegten Entwicklungsplanes dazu bei, Graz in jugendkultu­reller und gesellschaftspolitischer Hinsicht neu zu positionieren. Zudem wurden wieder internationale, namhafte VertreterInnen aus den Bereichen Film, Literatur, Technologie, Politikwissen­schaft, Kunst und Musik als Gäste eingeladen. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kategorie „Kulturinitiativen, Zentren“ mit 2.009.683 Euro. Das entspricht einem Anteil von 4,52% der städtischen Kulturausgaben. Der größte Anteil entfällt dabei mit 71,52% auf das Kin­dermuseum, gefolgt vom Forum Stadtpark mit 7,81%, dem ppc project pop culture mit 3,69% und dem Kulturzentrum Minori­ten mit 3,68%. Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben der LIKUS-Kate­gorie „Kulturinitiativen, Zentren“ um 4,93 gesunken. Kulturinitiativen, Zentren 2.113.878 +15,15% 2.028.783 2.009.683 +12,79% –4,93% 1.835.689 –9,52% 1.798.726 2003 2004 2005 2006 2007 Gesamtausgaben in der Kategorie „Kulturinitiativen, Zentren“ 2.009.683 LIKUS 13 Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann) Obwohl die LIKUS-Kategorie 13 „Ausbildung, Weiterbil­dung“ ein breites Feld definiert, kommt in der Stadt Graz nur der Teilbereich „Musikalische Ausbildung“ zum Tragen. Musikalität umfasst ein vielfach abgestuftes Merkmalsfeld an einander be­dingenden Begabungen und erlernbaren Fähigkeiten. Sie ist nicht als absoluter Maßwert zu verstehen, da sie in vielen un­terschiedlichen aktiven und passiven Formen erscheinen kann. Eine musikalische Veranlagung ist die Voraussetzung, damit sich Musikalität bis zu einem entsprechenden Grad entwickeln kann. Sie ist jedoch nicht deren Ursache, so dass sich durch intensive Förderung die volle Ausprägung von Musikalität erst entfalten lässt. Die Musikpädagogik ist eine eng mit anderen pädagogi­schen Bereichen verbundene Wissenschaftsdisziplin, die die theoretischen und praktischen Aspekte von Bildung, Erziehung und Sozialisation in Bezug auf Musik umfasst. Musikalische Ausbildung auf akademischer Ebene findet in der Universität für Musik und Darstellende Kunst statt. Auf Musikschulebene für den Bereich der elementaren Mu­sikausbildung ist das Johann-Josef-Fux-Konservatorium zu nennen, aber auch das Musikalische Ausbildungszen­trum/MAZ. Das als Vereinsschule 1816 gegründete Johann-Joseph­Fux-Konservatorium des Landes Steiermark in Graz ist eine Bildungseinrichtung öffentlichen Rechts und unterliegt den Be­stimmungen des Privatschulgesetzes. Die Bildungsaufgaben bestehen darin, „das Interesse insbesondere der Jugend an der Ausübung und Tradierung der Musik und artverwandter Kunst­richtungen zu wecken, das individuelle Verständnis und Erle­ben der Musik und artverwandter Kunstrichtungen zu fördern, künstlerischen, künstlerisch-wissenschaftlichen und künstle­risch-pädagogischen Nachwuchs heranzubilden, weiterzubilden und zu fördern, seinen SchülerInnen und Studierenden Unter­weisungen zu erteilen, die sie zur Ausübung künstlerischer, künstlerisch-wissenschaftlicher bzw. künstlerisch-pädagogi­scher Tätigkeiten bis zur höchsten Qualifikation befähigen“, so­weit die Eigendefinition. Die Begabtenstipendien für AbsolventInnen des Jo­hann-Joseph-Fux-Konservatoriums des Landes Steiermark werden alljährlich vergeben und ebenfalls über das Budget des Kulturressorts der Stadt Graz finanziert. Die Stipendienvergabe wird direkt vom Landeskonserva­torium vorbereitet, bei der Auswahl wird auf hohe künstlerische Qualifikation, aber auch auf soziale Erfordernisse Bedacht ge­nommen. Die jungen MusikerInnen werden gemeinsam von der Direktion und den FachvorständInnen ausgewählt und dem Kulturressort aufgrund der außergewöhnlichen solistischen und kammermusikalischen Leistungen vorgeschlagen. Im Jahr 2007 erhalten vier StudentInnen bzw. SchülerIn­nen des Landeskonservatoriums ein Stipendium der Stadt Graz in der Gesamthöhe von je 1.000 Euro: Marita Gehrer, Kat­harina Rath, beide Schülerinnen von Profin Rosemarie Grün, Blockflöte; Stefan Leitner, Schüler von Mag. Wolfgang Jud, Trompete; Sebastian Löschberger, Schüler von Willi Kal­cher, Horn. Im Budget des Kulturamtes sind alljährlich auch Mittel vor­gesehen, die Studierenden an der Universität für Musik und Darstellende Kunst zugute kommen. Die ProfessorInnen, die die Vergabe vorberaten, setzen meist Schwerpunkte für Studierende jener Länder, deren Stu­dienaufenthalte in Graz für sie eine besondere finanzielle Be­lastung darstellen. Im Jahr 2007 erhielten fünf Studierende der Kunstuniver­sität Graz (KUG) Begabtenstipendien der Stadt Graz in der Ge­samthöhe von je 2.900 Euro: Ionut Stelian CHIRIAC (Rumä­nien), Studienrichtung Schauspiel; Anikó KOROKNAI (Ungarn), Studienrichtung Orgel; Kiril KUZMANOV (Mazedonien), Studi­enrichtung Saxofon-Jazz; Hristina TAKOVSKA (Mazedonien), Studienrichtung Komposition; Olesya VYSHNEVSKA (Ukrai­ne), Studienrichtung Klavier Konzertfach. Das Dr.-Karl-Böhm-Stipendium wurde (1979) anlässlich des 85. Geburtstags des berühmten Dirigenten und Ehrenbür­gers der Stadt Graz, Karl Böhm (1894 –1981), von der Stadt Graz zur Förderung des österreichischen Orchesternachwuchses ge­stiftet und wird einmal im Jahr verliehen. Die BewerberInnen müssen innerhalb eines Jahres nach Abschluss ihres Studiums an der Kunstuniversität Graz auf Grund besonderer Leistungen an einem österreichischen Orchester engagiert worden sein. Die Auszeichnung ist derzeit mit 2.200 Euro dotiert. Die Preisträgerin im Jahr 2007 ist Helene Maria Kenyeri. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kate­gorie „Ausbildung, Weiterbildung“ mit 946.481 Euro. Das ent­spricht einem Anteil von 2,13% der städtischen Kulturausga­ben. Der größte Anteil entfällt dabei mit 90,91% auf das Jo­hann-Joseph-Fux-Konservatorium. Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben der LIKUS-Kate­gorie „Ausbildung, Weiterbildung“ um 2,34% gesunken. Ausbildung, Weiterbildung 1.020.316 +5,03% 2003 2004 2005 2006 2007 Gesamtausgaben in der Kategorie „Ausbildung, Weiterbildung“ 946.481 LIKUS 14 Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen. (Benjamin Franklin) Lebenslanges Lernen ist ein Konzept, Menschen zu be­fähigen, eigenständig über ihre Lebensspanne hinweg zu ler­nen. Lebenslanges Lernen setzt auf die Informationskompetenz der Einzelnen und hat deshalb Aufnahme in viele bildungspo­litische Programme gefunden. Wissen und Fähigkeiten der Be­rufsausbildung und der ersten Berufsjahre genügen in den mei­sten Fällen nicht mehr, um eine dreißig bis vierzig Jahre lange Berufslaufbahn sinnvoll zu durchlaufen. Nach der Schule und Berufsausbildung wird nicht nur durch Teilnahme an Weiter­bildungsveranstaltungen gelernt. Mit dem Lernen in der all­täglichen Lebensführung und durch die wechselnden Arbeits­bedingungen sowie infolge der Ansprüche einer sich ständig im Wandel befindlichen Gesellschaft bilden sich darüber hinaus auch neue Formen des informellen Lernens heraus. Lebenslanges Lernen und lebensbegleitendes Lernen bietet allen Menschen mehr Chancen zur persönlichen, ihren Begabungen entsprechenden gesellschaftlichen und berufli­chen Entwicklung. Viel Sorgsamkeit ist im Umgang mit diesen Zielsetzungen vonnöten, damit Menschen die Chancen sehen, die Herausforderung im positiven Sinne annehmen können und diese nicht als Bedrohung und/oder Druckmittel wahrnehmen. Lebenslanges Lernen ist eine Herausforderung für alle. Zeugnis dieses Trends sind nicht nur die zahlreichen Aus­bildungsangebote privater AnbieterInnen, sondern auch die zunehmende Ausweitung des Angebotes von bereits etab­lierten Ausbildungseinrichtungen, die in der Stadt Graz be­heimatet sind. Volkshochschule und Urania werden aus dem stadt­übergreifenden Budget unterstützt. Als Verein zur Pflege von Kultur und Wissenschaft setzt die Akademie Graz in kontinuierlicher Arbeit Impulse für das kulturelle, soziale und politische Leben in Graz und der Steier­mark. Mit Vorträgen und Symposien will die Akademie die öffentliche Diskussion fördern und zu einem persönlichen Engagement anregen – die Ergebnisse einiger Symposien wurden in Buchform publiziert. Ein Schwerpunkt der Akademie Graz ist außerdem die Förderung junger Talente im Kunst­bereich mit Ausstellungen, Kunstkatalogen und einem Literaturpreis. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kate­gorie „Erwachsenenbildung“ mit 191.338 Euro. Das entspricht einem Anteil von 0,43% der städtischen Kulturausgaben. Der größte Anteil entfällt dabei mit 72,99% an Volkshochschule und Urania. Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben dieser LIKUS-Ka­tegorie um 62,79% gesunken, da das Projekt Urban II ausge­laufen ist. Erwachsenenbildung 514.183 481.404 +6,81%+18,63% 405.812 +14,12% 355.594 191.338 –62,79% 2003 2004 2005 2006 2007 Gesamtausgaben in der Kategorie „Erwachsenenbildung“ 191.338 LIKUS 15 Im Jahr 2007 haben der in Visegrad in Bosnien-Herzego­wina geborene Schriftsteller Sasa Stanisiç und ab Septem­ber 2007 der gebürtige Ukrainer Nazar Hontschar als Stadt-und Verständnis entwickelt werden müssen. schreiber die KünstlerInnenwohnung im Cerrini-Schlössl auf Das Beherrschen von Sprachen und das dem Schloßberg bewohnt und in ihren Werken die Eindrücke Kennen der Kulturen wird eine wachsende ihrer Begegnungen mit der Grazer Kunst- und Kulturszene und ˆ ˆˆ ˆ Es kommen zunehmend Kontakte zu Menschen aus anderen Kulturen mit anderen Sprachen zustande. Das heißt, dass Sensibilität, Toleranz Qualifikation sein. (Lutz von Rosenstiel) Kulturaustausch bezeichnet den Austausch von Kulturgut und Ideen zwischen Ländern, Völkern und Volksgruppen. Die Stadt Graz nimmt in diesem Bereich wegen ihrer geographi­schen Lage eine besondere Rolle sein. Verstärkt wird dieser Aspekt durch Graz als Universitätsstadt, hier im Besonderen durch die Universität für Musik und Darstellende Kunst. Als ein Leitprojekt dieses LIKUS-Abschnittes kann die Kulturvermittlung Steiermark mit den beiden Bereichen „Cultural City Network“ (CCN) und „Internationales Haus der AutorInnen Graz“ (IHAG) genannt werden, in deren Tätig­keitsbereich auch die Betreuung des/r Grazer Stadtschrei­bers/in und der „Stadt der Zuflucht“-StipendiatInnen sowie der KurzstipendiatInnen in den Bereichen Bildende Kunst und Literatur zählen. den StadtbewohnerInnen literarisch verarbeitet. Nazar Hont­schar wurde von der Jury als „spannender Autor, der über Jah­re konsequent seinen Weg als Grenzgänger zwischen Literatur, Kunst und Performance und zwischen seiner ukrainischen Hei­mat sowie Bezugspunkten in Deutschland und Österreich (und hier insbesondere Graz) geht“ bezeichnet. Writer-in-residence-/Stadt-der-Zuflucht-Stipen­diatin im Jahr 2007 ist Alessandra Molina aus Kuba. Die Trä­gerin mehrerer Literaturpreise hat in ihrem Heimatland vier Gedichtbände veröffentlicht, in Graz erschien das Buch „Andere Arten knochenlos zu sein“ im Leykam-Verlag. Über das Medium Bildende Kunst leistet der Verein mit dem auf drei Jahre geplanten Projekt „Land of Human Rights“ auch im Bereich des Kulturaustausches einen beacht­ ˆ lichen Beitrag. Mit dem Projekt soll der Status Quo der Men­schenrechte in Europa aus Sicht der Bildenden Kunst mit Part­nerInneninstitutionen aus sieben Ländern analysiert und visionär bearbeitet werden. Die Ergebnisse sollen in einer Großausstellung mit Publikation im Sommer 2009 vorgestellt werden. Im Jahr 2007 finanziert die Stadt Graz die LIKUS-Katego­rie „Internationaler Kulturaustausch“ mit 308.200 Euro. Das entspricht einem Anteil von 0,69% der städtischen Kulturaus­gaben. Der größte Anteil entfällt dabei mit 80,18% auf die Kul­turvermittlung Steiermark, gefolgt vom Europarat Projekt Villes Refuges mit 10,42%. Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben dieser LIKUS-Ka­tegorie um 3,53% gestiegen. Internationaler Kulturaustausch 315.160 315.335 +0,36% +0,06%314.026 308.200 +3,53% 297.700 –5,59% 2003 2004 2005 2006 2007 ˆˆ Stanisi´c, Sasa; Literaturstipendium Afro-Asiatisches Institut; Jahresförderung 4.500 Förderungen Kulturressort bis € 1.500 Europarat, Projekt Villes Refuges Kulturvermittlung; ISOP; Afro-Nächte u. Multikult. Förderungen Kulturressort über € 1.500 AfrikaZentrum Chiala'Afriqas; „Chiala'Afriqas Festival“ 3.000 8.800 ˆ Jahresförderung Hontschar, Nazar; Literaturstipendium Kulturvermittlung Steiermark; Jahresförderung 247.100 „F(i)esta Latinoamericana“ 800 Österreichischer Schachbund; Verein Österr.-Slowenische Freundschaft; Internationales Schachturnier 2007 5.500 Jahresförderung 500 Gesamtausgaben in der Kategorie „Internationaler Kulturaustausch“ 308.200 32.100 Fam. Feste 1.500 4.400 Lateinamerika-Institut Steiermark; LIKUS 16 Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaus­ sprechlichen. (Johann Wolfgang von Goethe) Die Stadt Graz ist reich an Festivals und Großveranstal­tungen unterschiedlichster Ausrichtungen. Die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Festivals, wie z.B. der steirische herbst, die styriarte, AIMS und die Diagonale, bereichern das kulturelle Geschehen in Graz seit Jahren mit konstant hohem Niveau. Aber auch neuere Festivals, wie z.B. elevate oder das springfestival, weisen eindrucksvolle Erfolgsgeschichten auf. Seit dem Jahre 1969 ist die steirische Landeshauptstadt Graz zunehmend Blickpunkt der internationalen Opern- und Konzertwelt. Als AIMS – das American Institute of Musical Studies – mehr zufällig als beabsichtigt dort seine Zelte auf­schlug, wusste niemand, ob sich die visionäre Idee eines in­tensiven Opernkurses für AmerikanerInnen fern der Heimat würde behaupten können. „Oft kopiert, nie erreicht“ trifft auch auf das Programm des American Institute of Musical Stu­dies zu. In aller Welt gibt es heutzutage Sommerkurse für jun­ge MusikerInnen. Nur selten kann sich eine dieser Institutio­nen, qualitativ oder quantitativ, mit AIMS messen: das einzig­artige AIMS Festival Orchestra, vier international hochge­schätzte Dirigenten und eine Fakultät, die nicht nur große Na­men der Operwelt in sich birgt, sondern auch ein Höchstmaß an Erfahrung, Enthusiasmus und Idealismus. Schließlich sind es die über 130 TeilnehmerInnen aus aller Welt, die erstmals in den Traum von AIMS eintauchen, ehe sie durch AIMS auf die nicht immer traumhafte, sondern eher harte Realität des Opern-und Konzertbetriebes vorbereitet werden. Das Berg- und Abenteuer-Filmfestival will mit den ein­gereichten Beiträgen um den „Grand Prix Graz 2007” die Begei­sterung und Sensibilisierung für den Alpinismus, die Umwelt, aber auch für die immanenten Gefahren fördern und Einblicke in die noch unbekannten Welten unseres Planeten ermöglichen: Unentdecktes und Verborgenes, nicht nur auf der Landmasse, sondern auch über die Küsten und Ufer hinweg in den Tiefen der Meere. Die Kriterien für die Auswahl der internationalen Jury sind in erster Linie Fachkompetenz in den Bereichen „Filmkunst“, „Alpinismus“, „Journalismus“ und „Filmgeschichte“ sowie Be­züge zu „ethnologischen Themen“. Die Jury wählt aus allen zum Bewerb zugelassenen Beiträgen den „Grand Prix Graz“, weiters wird der jeweils beste Film in den einzelnen Kategorien Alpine Dokumentation, Klettern in Fels und Eis, Abenteuer, Natur und Umwelt und Alpine und fremde Kulturen mit der „Kamera Alpin in Gold“ ausgezeichnet. Zeitgleich zu den im Programmheft be­schriebenen Vorführungen gab es auch im Jahr 2007 eine Rei­he von Wettbewerbsfilmen im „Blauen Salon“ sowie erstmals auch im „Grünen Salon“ des Grazer Congress. Die Filme dort lau­fen in ihrer Originalfassung „nonstop“ ohne Moderation. Immer wieder in seiner Geschichte hat sich der steirische herbst neu erfunden – eine amorphe Institution in progress, die sich von Jahr zu Jahr die Frage nach den eigenen Bedingungen und Notwendigkeiten als eigenwillige Plattform neuer Kunst stellt. Der steirische herbst ist als Festival in mancher Hinsicht besonders: durch seine Vielstimmigkeit, durch die forcierte Kommunikation zwischen den verschiedenen künstlerischen Disziplinen, durch die Verschränkung von ästhetischen Posi­tionen mit theoretischem Diskurs. Besonders – und in der in­ternationalen kulturpolitischen Situation immer notwendiger – ist auch die klare Positionierung als Festival der Produktion und der Prozesse, des Ermöglichens und Initiierens. Die Einbeziehung und Vernetzung sowohl internationaler wie regionaler KünstlerInnen, Szenen und Kontexte ist dabei zentral – schließlich ist der steirische herbst einerseits aus ei­ner Initiative lokaler Szenen heraus entstanden und hat ande­rerseits (lange vor der weitgehenden Öffnung der Grenzen) die unmittelbare Nähe zu Slowenien, Kroatien und dem mittel-und osteuropäischen Raum produktiv genutzt. Der steirische herbst zeigt und unterstützt aktuelle künstlerische Arbeitswei­sen, Handschriften, Diskurse. Die Präsentation von Produktio­nen ist dabei aber nur der sichtbarste Teil des Programms. Recherchen, Prozesse, Entwicklungen gehören ebenso zu die­sem Festival wie spektakuläre Aufführungen, groß angelegte Ausstellungen, raumgreifende Konzerte Neuer Musik, archi­tektonische Forschungen, öffentliche Debatten und nächtelan­ges Brainstorming. Das Generalthema 2007 war „Nahe genug – Über Zuviel und Zuwenig in Alltag, Geopolitik und Ästhetik“. Für vier Wochen und in 40 Konzerten lud die styriarte 2007 auf die Suche nach Europa ein. Und ihr Publikum folgte bereit­willig, so dass von einem außergewöhnlichen Erfolg des Festi­vals gesprochen werden kann. Nun waren die musikalischen eu­ropäischen Positionen auch von starken FürsprecherInnen ver­treten. Nikolaus Harnoncourts künstlerische Konzentration auf die styriarte zeitigt hervorragende Ergebnisse. Dass die Öffnung des Angebots und die Beteiligung von großen ZuschauerInnenströmen keineswegs auf Kosten der künstlerischen Qualität gehen muss, hat die styriarte 2007 besonders bewiesen. Die Klangwolke er­reichte die ganze Steiermark und über eine Fernsehdokumenta­tion die ZuschauerInnen von ORF und 3sat über die nationalen Grenzen hinaus. Für die 40 Vorstellungen der styriarte 2007 wur­den rund 28.000 Karten aufgelegt und rund 26.000 BesucherIn­nen gezählt, was einer durchschnittlichen Auslastung von 93% entspricht. 15 Produktionen der styriarte 2007, darunter alle Pro­jekte von Nikolaus Harnoncourt, wurden vom ORF aufgezeichnet und trugen und tragen die Ereignisse dieses Festivals über die Stationen der EBU in die Welt. La Strada zeigt die innovativen Produktionen einer vita­len europäischen Szene, die abseits vom etablierten Theater nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten sucht. Großproduktionen wie das Menschenmobile der französischen Compagnie „Tran­se Express“ oder das „Théâtre du Centaure“ finden auf diese Weise ebenso ihren Weg nach Graz wie die jungen Stars des Cirque Nouveau „Baro d`Evel“ oder das Maskentheater der Familie Flöz. Aber auch das ist typisch für La Strada, es gibt Pro­jekte, die nur für diese Stadt erdacht sind: Nur auf Grazer Park­bänken entstand das Tanzprojekt der Gruppe „Ex Nihilo“, nur das Grazer Opernhaus und seine Lichtschwert-Skulptur bringen jene Klänge hervor, mit denen „Décor Sonore“ demonstriert, dass Bauwerke Musik machen. Die DIAGONALE, das Festival des österreichischen Films, bietet die Gelegenheit, eine Woche lang in das aktuelle Film-schaffen in Österreich einzutauchen, Filmschaffende und Film­fans zu treffen und sich mit dem gegenwärtigen Status des Films in seiner in Österreich produzierten Formulierung aus­einander zu setzen, wobei der Kontext notwendigerweise und selbstverständlich immer international ist. Das Besondere an der DIAGONALE ist, dass sich aktuelle Film- und Präsentati­onsformen in großer Dichte nebeneinander erleben lassen. Es ergeben sich überraschende Synergien und produktives Kon­fliktpotential. Die DIAGONALE ist beides: internationales Fach-und Branchentreffen und Filmereignis für das Publikum - ein Fest für den Film! Die DIAGONALE 07 war bereits die zehnte Diagonale in Graz. Das Graz-Jubiläum wurde weniger retro­spektiv, sondern mit aktuellsten Produktionen, darunter einigen Premieren und Diskussionen, begangen. Das Programmkonzept des Jazz Sommers, eine Mixtur aus Weltstars und Legenden, Österreichpremieren noch unentdeckter, hervorragender KünstlerInnen, jungen und altbewährten Musike­rinnen und Musikern aus heimischen Gefilden hat auch im Jahr 2007 dafür gesorgt, dass unterschiedliche Geschmäcker, Genera­tionen und Interessenslagen auf ihre Kosten kamen: vom „klassi­schen“ Jazz bis zu den verschiedenen Strömungen neuzeitlicher Ja­zzkultur, Beispielen, wie Rockmusik den Jazz beeinflusste, aber auch wie Jazz in gehobener Popmusik einen bereichernden Zugang hat, bis hin zu den Einflüssen und Verschmelzungen von Jazz mit vielen Arten weltweiter ethnischer Musikkultur. Tango GRAZioso ist eine Gruppe von Tangobegeisterten, die seit Jänner 1994 existiert und sich stetigen Wachstums erfreut. Nach ersten Impulsen durch das Quinteto Tango rund um den all­zu früh verstorbenen Klaus Johns hat Tango GRAZioso durch sei­ne Aktivitäten Graz positioniert. Dazu gehören unter anderem re­gelmäßiger Tangotanzunterricht mit europäischen und argentini- GROSSVERANSTALTUNGEN schen Maestros, Tanz- und Konzertveranstaltungen, Unterstützung der Grazer Tangoensembles sowie Presse- und Öffentlichkeitsar­beit. Die Höhepunkte der Aktivitäten von Tango GRAZioso bilden die seit 1998 bereits sechsmal veranstalteten Tangofestivals. Das Festival elevate ist der Likus-Kategorie 12 „Kultur­zentren/Initiativen“ zugeordnet, das Springfestival der Likus-Kategorie 07 „Musik“. Im Jahr 2007 finanzierte die Stadt Graz die LIKUS-Kate­gorie „Großveranstaltungen“ mit 3.435.724 Euro. Das ent­spricht einem Anteil von 7,74% der städtischen Kulturausga­ben. Der größte Anteil entfällt dabei mit 25,69% auf die Stei­rische Kulturveranstaltungen GmbH, gefolgt vom steirischen herbst mit 19,45%. Stadtübergreifende Kulturausgaben ARGE La Strada 120.000 Aufsteirern 3.000 Internationales Bergfilmfestival 24.500 Interkultur Österr. Förderverein World Choir Games 2008 316.800 Jazz-Sommer 80.000 Landesausstellung 2000 282.329 Förderungen Kulturressort über € 1.500 ARGE La Strada; Jahresförderung 137.800 Diagonale (2007 – 10-jähriges Jubiläum!); Jahresförderung 198.500 elevate-Festival, Bernd Steirer; 3. elevate-Festival 8.500 Festival Film u. Architektur; Jahresförderung 33.900 HLH-Hallenverwaltungs GmbH; GesellschafterInnenzuschuss und Jahresförderung 392.283 Internationales Bergfilmfestival; Jahresförderung 18.900 Im Vergleich zu 2006 sind die Ausgaben dieser LIKUS-Ka­tegorie um 20,67% gestiegen. Großveranstaltungen 8.057.797 8.138.031 –0,99% 3.435.724 3.177.347 2.847.317 +20,67% –60,57% –10,39% 2003 2004 2005 2006 2007 La Serenata 80.000 „Filmasia“ – Internationales Asia Film Festival 25.000 Musik-/Jazzprojekt Mariahilferplatz 30.000 springseven – festival for electronic art and music 15.000 SH-Kulturveranstaltungs-GmbH (Abschreibung der Kommunalsteuer) 19.537 SH-Kulturveranstaltungs-GmbH (a.o. Geb.) 216.000 Urban II – Veranstaltungshalle 3.975 ppc; Jahresförderung 78.100 spleen; Int. Theaterfestival f. Kinder u. Jugendliche 15.000 SH Kulturveranstaltungen; Jahresförderung und Ausstellungen 668.100 Steir. Kulturveranstaltungen GmbH; Festivals 665.000 V:NM Verein zur Förderung u. Verbreitung Neuer Musik, Josef Klammer; 6. V:NM-Festival 3.500 Gesamtausgaben in der Kategorie „Großveranstaltungen“ 3.435.724 Das im Jahr 2003 installierte Beratungsgremium „Grazer Kulturbeirat“ trat erstmals gemeinsam mit dem im Jahr 2007 ressortverantwortlichen Kulturstadtrat Werner Miedl zu einer eineinhalbtägigen Klausur in Seggauberg zusammen, um grundsätzliche Entwicklungsstrategien für die Kunst und Kul­tur in Graz zu erarbeiten. Die Klausur diente der Neuorientie­rung des Gremiums, verbunden mit einer Klärung des Selbst­verständnisses: Der Kulturbeirat versteht sich, wie auch im seinerzeitigen Gemeinderatsbeschluss definiert, als ein stra­tegisches Beratungsgremium. Für operative Belange ist das Gremium nicht zuständig. Das Gremium „Kulturbeirat“ ist eine Lobby für kulturelle und künstlerische Produktion. Der hervorzuhebende Einsatz der Mitglieder des Kulturbei­rates zeigt sich nicht nur in der Bereitschaft, die eigene Zeit (ehrenamtlich) zu Verfügung zu stellen, sondern vor allem im ernsthaften Arbeiten an der Entwicklung von Kulturstrate­gien für Graz. Mehr als 100 Ideen, Vorschläge und Thesen für eine langfristige Entwicklung in Richtung „Graz 2020“ wurden bei der Klausur erarbeitet. Selbstverständlich ist die Ent­wicklungsarbeit mit dem Jahresende nicht abgeschlossen, das Gremium wird sich auch in den Folgejahren mit Entwicklungs­fragen beschäftigen. Mit der Einladung zum 4. „Grazer Kulturdialog“ am 31. 10. 2007 im Literaturhaus der Stadt Graz setzte das Kulturressort einen weiteren Schwerpunkt in seinem Bemühen um Transpa­renz und Einbindung der Grazer Kunstschaffenden und Kultur­organisatorInnen in grundsätzliche strategische Entwicklungs­fragen. Rein formal ist der Kulturdialog eine öffentliche Sitzung des Kulturbeirates, der bekanntlich auf Basis mehrerer Ge­meinderatsbeschlüsse als Beratungsgremium des/r Kulturre­ferenten/in definiert ist. Rund siebzig Kulturschaffende, Künst­lerInnen sowie VertreterInnen großer und kleinerer kultureller Einrichtungen, Mitglieder des Grazer Kulturbeirates und FachbeirätInnen setzten sich in der sechsstündigen Ver­anstaltung mit künftigen Kulturstrategien – also mit einer „idealen“ Kulturentwicklung unter dem Arbeitstitel „2020 plus“ auseinander. Mit besonderem Dank für den quantitativen und qualitativen Einsatz aller KulturbeirätInnen, die Mitglieder für das Jahr 2007: Intendantin Anna Badora, Schauspielhaus Graz Christine Conrad-Eybesfeld, Kulturmanagement Intendantin Christine Frisinghelli, Camera Austria Ursula Gigler-Gausterer, Bühnenwerkstatt Gernot Hauswirth, MAZ Intendant Mathis Huber, styriarte Intendantin Maga Veronica Kaup-Hasler, steirischer Herbst Maga Luise Kloos, Künstlerin Margarete Makovec, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Melzer, Literaturhaus Intendant Peter Pakesch, Joanneum/Kusthaus MMag. Dr. Johannes Rauchenberger, Kulturzentrum bei den Minoriten Arch. DIin Andrea Redi, ortlos Maga Pauline Riesel-Soumarè, Kulturmanagement DI Winfried Ritsch, mur.at Arch. DI Harald Saiko, Architekt Dr. Karl Stocker, FH-Joanneum Milo Tesselaar, Fotograf Brigitte Thelen, Produzentin Ing. Erwin Wiesenhofer, Kirchenchor Mariatrost Maga Drin Monika Wogrolly, Autorin Mag. Dr. Michael Wrentschur, InterAct Fachbeiratssystem Zur Objektivierung und Transparenz der Förderentscheidungen im Kunst- und Wissenschaftsbereich wurden Beiratsgremien ein­gerichtet, die als Grundlage für Entscheidungen über die Sub­ventionsvergabe durch den/die Kulturstadtrat/Kulturstadträtin und die weiteren politischen Entscheidungen dienen. Im Bereich der Wissenschaftsförderung stehen die vier Rektoren der Grazer Universitäten zur Projektvorprüfung zur Verfügung. KULTURENTWICKLUNG 2007 Es gibt neun Fachbeiräte für „Theater, Kabarett, Klein­kunst“, „Tanz, Musiktheater“, „Ernste Musik, Neue Musik“, „Populäre Musik, Jazz“, „Literatur, Zeitschriften“, „Bildende Kunst, Design, Architektur“, „Kinder- und Jugendkultur“, „Me­dienkünstlerische Praxis, Freie Radios“ und „Spartenübergrei­fendes, Kulturzentren, Film“. Ebenso wie die Mitglieder des Kulturbeirates er­füllen die FachbeirätInnen ihre Tätigkeit ehrenamtlich. Der Einsatz aller FachbeirätInnen ist mit einem herzli­chen Dankeschön daher besonders zu würdigen. Fachbeirat Bildende Kunst Drin Andrea Domesle Sandro Droschl Mag. Roland Gruber Maga Katia Schurl Mag. Klaus Schuster Fachbeirat Ernste und Neue Musik Johannes Frankfurter Univ.-Prof. Mag. Dr. Harald Haslmayr Maga Alexandra Tscheitschonig Fachbeirat Kinder- und Jugendliteratur Regina Novak DI Markus Rieser Gerhild Steinbuch Fachbeirat Literatur, Zeitschriften Drin Alexandra Millner Mag. Paul Pechmann Dr. Rüdiger Wischenbart Fachbeirat Medienkünstlerische Praxis, freie Radios Mag. Reinhard Braun Drin Martina Chmelarz-Moswitzer Dr. Walter Seidl Fachbeirat Populäre Musik, Jazz Patrick Galster Mag. Erwin Hauser Christoph Huber Fachbeirat Spartenübergreifendes, Kulturzentren Dr. Willi Hengstler Maga Ursula Horvath Gerhild Illmaier Mag. Rainer Rosegger Mag. Peter Schwarz Fachbeirat Tanz, Musiktheater Franz Blauensteiner Liz King Edith Wolf-Perez Fachbeirat Theater Drin Eveline Koberg DI Christian Pronay Prof. Bernd Schmidt Christopher Widauer Fachbeirat Volkskultur Irene Andrée DI Baldur Heckel Drin Roswitha Orac-Stipperger KulturServerGraz www.kultur.graz.at Kulturkalender Immer die aktuellsten Veranstaltungen: Bleiben Sie auf dem Laufenden! Kultur A – Z KünstlerInnendatenbank und Übersicht der Institutionen im Kulturbereich. KulturAmt Die Schnittstelle des Grazer Kulturamtes mit den Kulturschaffenden und Kulturinteressierten der Stadt.